Julian Schutting | Marielis Seyler - Anverwandlungen der Wirklichkeiten
Verlag | Bibliothek der Provinz |
Auflage | 2025 |
Seiten | 72 |
Format | 21,0 x 30,5 x 1,0 cm |
Gewicht | 550 g |
Reihe | artedition | Verlag Bibliothek der Provinz |
ISBN-10 | 3991263297 |
ISBN-13 | 9783991263296 |
Bestell-Nr | 99126329A |
Zweifellos ist die literarische Reflexion von Kunstwerken, ob Prosa, Lyrik oder sonstige Textformen, meistens die inspirierendste Begegnung von Text und Bild, erfolgt sie doch polylog im Spannungsfeld von freier Empfindung, Wahrnehmung und Wissen. Derart begegnet der Schriftsteller Julian Schutting dem Werk von Marielis Seyler, das sich seit Jahrzehnten in besonderer Weise mittels Photographie und deren Erweiterung in Form von Materialbearbeitungen mit Natur und ihrer Verletzlichkeit auseinandersetzt. Schutting nähert sich dem Werk der Künstlerin buchstäblich, das Gesehene benennend, mit seiner Wahrnehmung und Erfahrung oft kenntnisreich erweiternd, nie herkömmlich interpretierend. Nicht affirmativ, sondern vielmehr staunend und fragend entfaltet er assoziative Erzählminiaturen, wodurch unerwartete Wahrnehmungshorizonte sichtbar werden. Schutting, der durch seine photographische Ausbildung über eine besondere Nähe zur Photographie verfügt, verfährt dabei behutsam, tastend und nimm t eine Äußerung von Adalbert Stifter als Leitmotiv seiner Wahrnehmung: gehörig anschauen. Es sind die Biographeme des Schriftstellers selbst, welche eine Fülle des Schauens ermöglichen. Entstanden sind Kurzgeschichten, die uns auch von der Semantik der Wörter und der Weite des Blicks erzählen, kurz: von der Verwandlung des Sehens.
(Carl Aigner, Exzerpt aus: »Vom Blick der Sprache: Wenn Wörter Bildern begegnen«, Nachwort zu "Julian Schutting | Marielis Seyler - Anverwandlungen der Wirklichkeiten")