Verlag | Hanser Berlin |
Auflage | 2021 |
Seiten | 288 |
Format | 13,5 x 2,4 x 20,8 cm |
Gewicht | 371 g |
ISBN-10 | 3446271058 |
ISBN-13 | 9783446271050 |
Bestell-Nr | 44627105A |
In ihrem Roman erzählt Lola Lafon von Frauen, die zu Komplizinnen werden, verstrickt in einem dichten Geflecht aus Schweigen, Scham und Schuld. Eine neue literarische Perspektive auf #MeToo.
Auf den Bühnen des Pariser Varieté werden Schweiß und Schmerz gekonnt weggepudert. Cléo, seit Jahren Tänzerin in den Champs-Élysées, ist in der Maske besonders sorgfältig. Denn kaum eine hat mehr zu verbergen.
Bereits mit 13 träumte sie davon, Tänzerin zu werden, um der stumpfen Mittelmäßigkeit ihrer Familie zu entfliehen. Hoffnungsvoll und mit der ungebrochenen Ambition junger Menschen gerät Cléo in ein Netzwerk der Ausbeutung und Manipulation, in dem die Grenzen zwischen Täter und Opfer geschickt maskiert werden. Kann, wer anderen Leid zufügt, selbst Opfer sein?
Ein ergreifender Roman, der zeigt, wie leicht man zur Komplizin werden kann und wie viel Mut es braucht, sich von dieser Rolle zu befreien.
Rezension:
"'Komplizinnen' ist ein dichter, kluger Roman, der schlichte Opfer-Täter-Zuschreibungen vermeidet." Marlen Hobrack, Literarische Welt, 31.07.2021
"Dieses heikle Thema geht Lafon klug an. ... Tatsächlich gelingt es der 1974 geborenen Lafon, selbst eine ehemalige Tänzerin, hervorragend, die Technik, die Atmosphäre und das Lebensgefühl des Tanzens einzufangen ... Lafon, deren Romane sowohl Leistungssport als auch Vergewaltigung schon thematisiert hatten, konstruiert sie moralisch und psychologisch spannend. ... eine herausfordernde Lektüre jenseits der Komfortzone." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.01.2022
"Lola Lafon schreibt in einem schnellen, fast schnörkellosen Ton, deutet häufig nur an und baut damit einen Spannungsbogen auf. ... Lola Lafon klagt mit diesem Roman eindrücklich an, wie die Gesellschaft und mit ihr jeder Einzelne so gern wegschaut. Einfühlsam erzählt sie, wie die jungen Mädchen mit ihren widersprüchlichen Gefühlen allein gelassen wer den, und dass das einfache schwarz-weiß Bild Täte gegen Opfer nicht funktioniert." Birgit Koß, Deutschlandfunk, 30.07.2021
"eine Geschichte von Pädophilie und Gewalt, von Klassenunterschieden, Konkurrenz und Solidarität, und davon, wie eine Weltsicht, die Tanz ausschließlich als Anmut versteht, die Tür zum Missbrauch weit öffnet. ... ein Roman, der weit mehr zu bieten hat als nur einen Blick hinter die Kulissen des Entertainments." Falk Schreiber, tanz, März 2022
"Fesselnd erzählt Lola Lafon von einem Mädchen, das auf dem Weg zu seinem Traumberuf Opfer und Mittäterin zugleich wird." Jana Felgenhauer, Barbara, September 2021
"Lola Lafon erzählt aus einer Vielzahl von Perspektiven, was # MeToo wirklich bedeutet. Wie sich ein Leben weiterlebt, wenn Verletztsein, Ohnmacht und Scham alles vergiften, selbst die Liebe von Menschen, die davon nichts ahnen. Ein unsentimentales Plädoyer gegen das Vergessen und eine Hommage an jene, die aus dem Schatten zu treten wagen." Sacha Verna, Annabelle, 26.11.2021