Konglomerate Marktmacht auf digitalen Märkten - Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der neuartigen Marktmachtschwelle in § 19a Abs. 1 GWB. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2025 |
Seiten | 401 |
Format | 15,6 x 2,0 x 23,5 cm |
Gewicht | 596 g |
Reihe | Schriften zum Wirtschaftsrecht 361 |
ISBN-10 | 3428194543 |
ISBN-13 | 9783428194544 |
Bestell-Nr | 42819454A |
Die wohl größte Herausforderung der Digitalwirtschaft für das Kartellrecht bergen digitale Konglomerate, da diese häufig marktübergreifende Verhaltensspielräume innerhalb digitaler Ökosysteme besitzen. Die Arbeit analysiert vor allem § 19a Abs. 1 GWB und den DMA als besondere Ansätze zur Erfassung digitaler konglomerater Verhaltensspielräume. Um eine effektivere Kontrolle zu ermöglichen, werden verschiedene Vorschläge zur Anpassung des Kartellrechts gemacht.
Digitale Märkte sind von verschiedenen Besonderheiten geprägt, wie geringeren Kosten und Preisen, intermediären Geschäftsmodellen und einer zentralen Bedeutung von Daten und Innovationen. Einige dieser Besonderheiten wirken selbstverstärkend und stellen das Kartellrecht vor neue Herausforderungen. Die wohl größte Herausforderung birgt jedoch die Prominenz konglomerater Unternehmensstrukturen digitaler Großkonzerne wie Alphabet, Amazon, Apple, Meta und Microsoft. Denn diese Konglomerate besitzen ein neues Ausmaß marktübergreifender Verhaltensspielräume innerhalb digitaler Ökosysteme, die häufig kaum Wettbewerb ausgesetzt sind und eine Übertragung von Marktmacht auf andere Märkte erheblich vereinfachen.
Vor diesem Hintergrund analysiert die Arbeit, ob das geltende Kartellrecht geeignet ist, um diesen Besonderheiten gerecht zu werden. § 19a Abs. 1 GWB und der Digital Markets Act (DMA) werden als besondere Ansätze zur Erfassung digitaler konglomerater Verhaltensspielräume bewertet. Um eine effektivere Kontrolle der Verhaltensspielräume digitaler Konglomerate zu ermöglichen, werden verschiedene Verbesserungsvorschläge zur Anpassung des Kartellrechts gemacht.
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Esche Schümann Commichau Stiftung 2025.
Inhaltsverzeichnis:
EinleitungDigitale Konglomerate - digitales Kartellrecht? - Ziele - Gang der Untersuchung1. Wettbewerb auf digitalen MärktenGrundlagen und Begriffsklärung - Besonderheiten von Kosten und Preisen - Digitale Intermediäre - Daten - mehr als das »Öl des 21. Jahrhunderts« - Das Potential intensiven Innovationswettbewerbs - Das »Comeback« von Konglomeraten2. Digitale konglomerate MarktmachtDigitale Marktmacht im Kartellrecht - Herkömmlich anerkannte Wettbewerbsgefährdungspotentiale konglomerater Unternehmensstrukturen - Neuartige Wettbewerbsgefährdungen konglomerater Unternehmensstrukturen auf digitalen Märkten3. Analyse der neuen Erfassung digitaler konglomerater Marktmacht im KartellrechtSondervorschriften zur Erfassung konglomerater Marktmacht auf digitalen Märkten - Kritische Bewertung von § 19a Abs. 1 GWB und Entwicklung eigener Reformvorschläge - Zusammenfassung4. Gesamtergebnis
»Conglomerate Market Power in Digital Markets. An Analysis with Particular Consideration of the Novel Market Power threshold in Section 19a (1) of the German Act against Restraints of Competition (GWB)«: Digital conglomerates probably pose the greatest challenge for competition law in the digital economy, as they often have cross-market behavioural scope within digital ecosystems. The work analyses in particular Section 19a (1) of the German Act against Restraints of Competition (GWB) and the Digital Markets Act (DMA) as special approaches to capture digital conglomerate behavioural scope. In order to enable a more effective control, various proposals for adapting competition law are made.