Wenn Irma Shiolashvili gefühlvoll ihren Blues aus Worten, Klängen und Farben intoniert, wenn sie - einer Schäferin gleich - zahlreiche Steinsplitter soweit abwehrt, dass sie zwar an unseren Emotionen rütteln, diese aber nicht in Stücke reißen können, dann erweist sie sich als die raffinierte Dirigentin einer komplexen Symphonie poetischer Kommunikation. Wie alle gelungenen Kompositionen übersteigen auch die ihrigen die Grenzen von Geographie und individueller Wahrnehmung. Einzigartig und gleichzeitig universell entziehen sie sich jeder Kategorisierung. Hinter dieser Meisterschaft in der sprachlichen Form steht nicht nur eine fähige Dichterin, sondern ebensosehr eine unnachahmliche Kreativität. Man spürt, dass ein außergewöhnlicher Geist in den Rundungen und Kanten von Irmas poetischen Formen wohnt, ein lebendiger und tröstender Geist, aber auch einer, der unnachgiebig vorwärts strebt.
Prof. Dana Weber)
Irma Schiolaschwili, 1974, in Dedopliszkaro (Georgien), Dichterin. Sie schrieb bereits während ihrer Schulzeit Gedichte, die in verschiedenen literarischen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Von 1991-1996 studierte sie an der Universität Tiflis Journalistik. Nebenbei arbeitete sie in der Kulturabteilung des staatlichen Fernsehens, wo sie Fernsehsendungen über zeitgenössische georgische Schriftsteller produzierte. 1999 ging sie nach Deutschland und studierte in Bonn für ihre Dissertation über deutsche und georgische politische Nachkriegslyrik, mit der sie 2005 promovierte. Ihr erstes Buch "Nichtexistierendes Wort" wurde in Tiflis im Verlag "Merani" 1992 veröffentlicht. Im Jahre 1995 wurde sie eines der jüngsten Mitglieder des georgischen Schriftstellerverbandes. In die Europäische Autorenvereinigung "Die Kogge" wurde sie 2007 aufgenommen. Es folgten weitere Buchveröffentlichungen in Georgien: "Der Blaue Bogen" (1996), "Spur der Träne" (2002), "Eine Brücke a us bunten Blättern" (2009), "Montag" (2013). 2012 wurde ihr Buch "Eine Brücke aus bunten Blättern" in Deutschland veröffentlicht (Pop-Verlag Ludwigsburg, Kaukasische Bibliothek, Band 3). Ihre Gedichte wurden ins Russische, Englische und Französische übersetzt. Irma Schiolaschwili wohnt in Bonn und arbeitet als Journalistin und Dozentin. Sabine Schiffner, geboren 1965 in Bremen, Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Germanistik und Psychologie in Köln.Tätigkeit als Regisseurin und Darstellerin am Schauspielhaus Köln. Seit 1996 als Autorin und Übersetzerin tätig. Veröffentlichungen (Auswahl): Besteck im Kopf. Gedichte, Emons Verlag, Köln 1994 Kindbettfieber. Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2005 Male. Gedichte, Zu Klampen, Springe, 2006 Dschinn. Gedichte, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2007 Frühling lässt sein blaues Band. Gedichte und Prosa, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2009 fremd gedanken. Gedichte, Horlemann Verlag, Berlin 2013 super ach. Gedichte, Lilienfeld Verlag, Düsseldorf 2018 Preise und Auszeichnungen: Bremer Autorenpreis, 2001 Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop, 2002 Aufenthaltsstipendium in Schloss Wiepersdorf, 2004 Aufenthaltsstipendium in der Raketenstation Hombroich, 2004 Martha-Saalfeld-Preis für Lyrik, 2005 Jürgen-Ponto-Preis der Dresdner Bank, 2005 Aufenthaltsstipendium in der Villa Aurora in L.A., 2006 Aufnahme in den PEN, 2007 Literaturstipendium NRW, 2007 Aufenthaltsstipendium Schöppingen, 2009 Arbeitsstipendium für Schriftsteller, NRW, 2011 Scriptorium-Stipendium der Stadt Köln, 2012/2013 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung der Sparkasse KölnBonn, 2014 Ehrengabe der Schillerstiftung, 2014
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