In seinem grandiosen Meisterwerk entfaltet Lew Tolstoj auf über 2000 Seiten ein großes Epos über das Schicksal dreier russischer Adelsfamilien in der Zeit der Napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts. In seinen epischen Dimensionen von Tolstoj selbst in die Nähe der Ilias gestellt, behauptet dieser Roman nicht nur seinen Rang als eines der herausragenden Werke der Weltliteratur, sondern er ist auch und vor allem eines: spannende Lektüre.
Rezension:
»Die Suhrkamp-Ausgabe dieser Texte unter dem TitelKrieg im Kaukasus kommt zweifellos zur rechten Zeit. In einer exzellent lesbaren Neuübersetzung durch Rosemarie Tietze ... «
Alexander Menden, Süddeutsche Zeitung 27.11.2018
Lew Tolstoj wurde am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana bei Tula geboren und starb am 20. November 1910 in Astapowo, heute zur Oblast Lipezk an einer Lungenentzündung. Tolstoj entstammte einem russischen Adelsgeschlecht. Als er mit neun Jahren Vollwaise wurde, übernahm die Schwester seines Vaters die Vormundschaft. An der Universität Kasan begann er 1844 das Studium orientalischer Sprachen. Nach einem Wechsel zur juristischen Fakultät brach er das Studium 1847 ab, um zu versuchen, die Lage der 350 geerbten Leibeigenen im Stammgut der Familie in Jasnaja Poljana mit Landreformen zu verbessern. Er erlebte von 1851 an in der zaristischen Armee die Kämpfe im Kaukasus und nach Ausbruch des Krimkriegs 1854 den Stellungskrieg in der belagerten Festung Sewastopol. Die Berichte aus diesem Krieg (1855: Sewastopoler Erzählungen) machten ihn als Schriftsteller früh bekannt. Er bereiste aus pädagogischem Interesse 1857 und 1860/61 westeuropäische Länder und traf dort auf Künstler und Pädagogen. Nach der Rückkehr verstärkte er die reformpädagogischen Bestrebungen und richtete Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein. Seit 1855 lebte er abwechselnd auf dem Gut Jasnaja Poljana, in Moskau, und in Sankt Petersburg. Im Jahre 1862 heiratete er die 18-jährige deutschstämmige Sofja Andrejewna Behrs, mit der er insgesamt 13 Kinder hatte. In den folgenden Jahren seiner Ehe schrieb er die monumentalen Romane Krieg und Frieden sowie Anna Karenina, die Tolstojs literarischen Weltruhm begründeten. Hermann Röhl, geboren 1851 in Wittstock und verstorben 1923 in Naumburg, war ein deutscher Übersetzer, der viele klassische russische Werke ins Deutsche übertrug.
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