Verlag | Mitteldeutscher Verlag |
Auflage | 2019 |
Seiten | 144 |
Format | 22,1 x 27,1 x 1 cm |
Geblockt | |
Gewicht | 662 g |
ISBN-10 | 3963112417 |
ISBN-13 | 9783963112416 |
Bestell-Nr | 96311241A |
Siegfried Wittenburg ist heute einem großen Publikum durch seine viel beachteten Beiträge auf dem Zeitgeschichten-Portal einestages (SPIEGEL ONLINE) bekannt. Stets schafft er es dabei, mit poetischen Fotos und unterhaltsamen Berichten sein Publikum zu fesseln. Er zeigt seine Werke regelmäßig in Ausstellungen, beteiligt sich an Fotoproduktionen und Buchpublikationen. Begonnen zu fotografieren hat Wittenburg in der DDR der späten siebziger Jahre. Der Autodidakt nahm ab 1981 an Ausstellungen teil, wurde Leiter eines Fotoklubs. Als er sich der Zensierung von Fotografien verweigerte, musste er zeitweilig seine Funktion aufgeben, erhielt Hausverbot. Der Bild-Text-Band versammelt seine besten Geschichten auf einestages.spiegel.de und präsentiert zugleich das fotografische uvre Wittenburgs. So gelingt nicht nur ein spannender bis amüsanter Blick auf die DDR der kleinen Leute, sondern auch auf die Zeit der friedlichen Revolution und der unmittelbaren Nachwendezeit.
Rezension:
»Fließende und stehende Zeit, festgehalten in Fotografien, die berühren. Der Blick auf die DDR ist vielschichtig, analytisch und kritisch zugleich, aber von großem Humor und der Zuneigung zu den Menschen und der Heimat geprägt.« Der Medienbrief, 1/2 2013 »Der präzise Blick Wittenburgs auf siechende Architektur, realsozialistische Alltäglichkeiten und Absurditäten oder aber auf andersdenkende gesellschaftliche Gruppen war unbequem, sollte ungesehen und vor allem undokumentiert bleiben. Es sind Bilder einer noch nicht vergessenen Zeit. Sie sind längst dem Auge entschwunden - und werden doch gleich wieder lebendig, wenn der Blick auf sie fällt.« DocWinkler.com, 30. Januar 2013 »Wer sich erinnern will, wird in dem Band des norddeutschen Autodidakten eine Fülle beeindruckender Bilder finden: Berührende Porträts wie die der jugendlichen Frauen am Arbeitsplatz. Interessante Alltagsbeobachtungen wie das ulkige Schild mit der Aufschrift 'Hier arbeitet ein hervorragendes Schrankenwärterko llektiv'. Ungewöhnliche Anblicke wie Tausende Motorräder auf einer Waldwiese bei Teterow. Trostlose Straßenansichten aus der Rostocker Innenstadt im Jahre 1989. Jedes Foto für sich ruft sofort Erinnerungen auf den Plan; auch, wenn man nicht aus dem Norden stammt. Doch die Gesamtheit der Sammlung - sie zeigt Fotos aus den Jahren von 1980 bis 1996 - steht auch für ein Zeitgefühl zwischen dem Ende einer Lebensweise und dem Anfang einer neuen, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Unter den vielen jüngst erschienenen Alltagsbilderbüchern ist dieser Band einer der empfehlenswerten.« Silvia Ottow, neues deutschland, 12. April 2012 »Gerade mal etwas mehr als 20 Jahre ist es her, dass es die DDR nicht mehr gibt. Und doch gerät vieles schon in Vergessenheit. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Bücher wie den neuen Bildband von Siegfried Wittenburg. Er erinnert, wie der Fotograf selbst es einmal ausdrückte, an Dinge, die 'so bekloppt' waren, dass man sie einfach 'festhalten musste'. In k urzweiligen Texten schaut der Autor mit liebevoll kritischem Blick auf das 'Leben in der Utopie' zurück. Und natürlich in Bildern: Mit lebensnahen Schwarzweißaufnahmen, die dem Fotografen mitunter Ärger einbrachten. Dieses Buch dokumentiert ganz normalen Wahnsinn in der DDR.« Welf Grombacher, Leipziger Volkszeitung, 27. April 2012 »Es lässt sich lange und trefflich philosophieren über den Widerspruch zwischen Schein und Sein in der DDR. Einfacher ist es, die Fotos des Rostockers Siegfried Wittenburg zur Hand zu nehmen. In Bildern begegnet dem Betrachter immer wieder die Schizophrenie zwischen den 'kühnen' Losungen der Agitatoren von Staat und Partei einerseits und dem Alltag, den jeder Bürger zwischen Ostseeküste und Thüringer Wald erlebte, andererseits. Die Kamera erfasste Absurditäten, über die andere schon hinwegsahen. Im Gegensatz zu den Pressefotografen schaute Wittenburg auch nach links oder rechts.« Frank Wilhelm, Nordkurier, 22. Mai 2012