Das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch katholische Priester erschüttert seit über zehn Jahren die Öffentlichkeit. Nach wie vor besteht Aufklärungsbedarf: Was erlitten die Betroffenen? Wer waren die Täter und was begünstigte die Taten? Wie reagierten die Kirchenleitungen und das soziale Umfeld auf die Vorwürfe und Vorfälle? Für das Bistum Münster gehen die Autor:innen diesen Fragen nach und zeichnen ein präzises Bild für die Zeit zwischen 1945 und heute. Auf diese Weise werden Dynamiken und Auswirkungen dieser Verbrechen umfassend sichtbar.
Bernhard Frings, Dr., geb. 1964, ist promovierter Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WWU Münster im Projekt zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster. Neben bistums-, caritas- und ordensgeschichtlichen Untersuchungen zählen die Strukturen und pädagogischen Konzepte in katholischen Heimen, Behinderteneinrichtungen und Internaten zu seinen Forschungsschwerpunkten. Thomas Großbölting, geb. 1969, war von 2009 bis 2020 Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit August 2020 ist er Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Geschichte von Religion und Kirche in der Moderne; zuletzt: Der verlorene Himmel. Glaube in Deutschland seit 1945. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013. Klaus Große Kracht, Prof. Dr., geboren 1969, Studium der Fächer Geschichtswissenschaft, Philosophie und Pädagogik; 2008 Nachwuchsgruppenleiter am Exzellenzcluster "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne" der Universität Münster; 2013 habilitierte er sich im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster; 2019 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit November 2019 arbeitet Klaus Große Kracht in einem Forschungsteam der Universität Münster, das sich mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Priester des Bistums Münster beschäftigt. Diese Studie leitet er seit September 2020 gemeinsam mit Thomas Großbölting. Dr. Natalie Powroznik, geboren 1987, ist Sozialanthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der WWU Münster im Projekt zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster. Sie wurde im Fach Soziologie mit einer Arbeit zu Erscheinungsformen von Religion in Flüchtlingsunterkünften promoviert und lehrt an der Fachhochschule Münster am Fachbereich Sozialwesen.
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