Maeve - Sand und Stein - Band 1 der Maeve-Tetralogie
Verlag | Nova MD |
Auflage | 2021 |
Seiten | 444 |
Format | 14,8 x 3,4 x 21,4 cm |
Gewicht | 510 g |
Reihe | Maeve-Tetralogie 1 |
ISBN-10 | 3969668409 |
ISBN-13 | 9783969668405 |
Bestell-Nr | 96966840A |
1.1.4.MD.LC.Im Auge ist mein Name nur eine Aneinanderreihung von Zahlen und Buchstaben.Als Maeve der Geheimorganisation "Das Auge" beitritt, welche die Menschheit vor Angriffen durch Außerirdische schützt, glaubt sie, endlich das Rätsel um das Verschwinden ihrer Mutter lösen zu können. Denn dass der Stein, den sie ihr hinterlassen hat, angeblich ausgerechnet aus außerirdischer Materie besteht, kann kein Zufall sein.Doch Maeve hat nicht mit den strengen Hierarchien im Auge gerechnet - und auch nicht, dass ihr Ausbilder Lorcan ungeahnte Gefühle in ihr weckt, die sie beide in Gefahr bringen können. Während Maeves Suche nach ihrer Mutter voranschreitet, breiten sich ebenso ihre Zweifel an der Organisation aus. Doch was, wenn einige Geheimnisse unter Verschluss bleiben sollten, weil es zu gefährlich wäre, sie auszusprechen?
Leseprobe:
PrologDie Absätze ihrer Schuhe knirschen auf dem Schotterweg, als Susan die Einfahrt entlanggeht. Das weiße Holzhaus sieht mit seiner Veranda und den leuchtend blauen Fensterrahmen gemütlich und einladend aus - würde hinter ihm nur nicht der dunkle Wald so bedrohlich wirken. Die Sonne ist bereits hinter den Baumwipfeln verschwunden. Susans Schritte werden langsamer, zögerlicher. Am liebsten würde sie einfach umdrehen und wieder gehen. Doch sie hat einen Auftrag.Während sie die wenigen Stufen zur Veranda emporsteigt, streicht ihre Hand über das hölzerne Geländer, die andere umklammert den braunen Umschlag. Oben auf dem Treppenabsatz atmet sie tief durch und klemmt ihre kurzen Haare hinters Ohr. Dann schüttelt sie ihre rechte Hand aus, als müssten ihre Muskeln gelockert werden, bevor sie den kleinen runden Klingelknopf betätigt.Es dauert nicht lange, bis sich das milchige Sichtfenster erhellt. Darauf folgt ein Klimpern, als die Sicherheitskette gelöst wird, schließlich öffnet sich d ie Tür. Für einen Moment stockt Susan der Atem. Der Mann vor ihr ist nicht sonderlich groß, aber kräftig und mit seinen schulterlangen Haaren und dem Bart, der eher nach zehn als nach drei Tagen aussieht, wirkt er gefährlich. Kein Wunder, dass über ihn Geschichten erzählt werden."Ähm ...", beginnt Susan. Für einen Moment hat sie vergessen, weswegen sie überhaupt hier ist. Der Mann vor ihr zieht die Augenbrauen leicht nach oben, während sein rechter Arm am Türrahmen lehnt. So wirkt er noch einschüchternder. "Hier." Prompt hält sie ihm den Umschlag hin. Der Mann nimmt diesen irritiert entgegen."Was ist das?""Das sind alle Informationen zu Maeve Dawson.""Und was soll ich damit?"Susan atmet wieder tief ein. Das hier ist wirklich nicht leicht. "Maeve Dawson soll in dein Team. Aber egal, was ich gemacht habe - sie lässt sich nicht überzeugen. Jetzt bist du an der Reihe. Sie ist ziemlich schwierig, also überleg dir vorher, wie du die Sache angehst." Susan unterdrückt ein Seufzen - endlic h sind die Worte gesagt. Der Mann starrt nachdenklich auf den Umschlag, während Susan ihr Gewicht auf das linke Bein verlagert."Du bist Susan Wood, richtig?" Er schaut auf, sieht ihr direkt in die Augen. Susan blinzelt. "Ja." Er nickt. "Mit welcher Methode hast du es denn versucht?"Sie schluckt, weil sie sich wie ein Schulkind fühlt, das vor der ganzen Klasse die richtige Antwort geben muss. Hitze schießt ihr in die Wangen, jedoch zwingt sie sich, ihm fest in die Augen zu schauen."Du musst mich nicht kontrollieren. Ich bin ausgebildet", antwortet sie etwas zu schnippisch.Jetzt wird er ungehalten. "Ich frage nicht, weil ich dich kontrollieren will. Ich will nur wissen, welche Methode bei Dawson nicht funktioniert."Susan wird kleinlaut. "Ach so ... Ich habe mit Beobachtung angefangen, war dann als Sucherin zum Gespräch bei ihr zu Hause und habe es schließlich auf Augenhöhe als Freundin versucht. Aber sie lässt sich einfach nicht überzeugen. Selbst mit Hartnäckigkeit nicht. Egal, ob ich nur für sie oder für alle sichtbar bin, sie will nichts von mir wissen und vertraut mir nicht." Susan atmet tief durch, kann ihre Verärgerung über Maeves Unbeugsamkeit nur schwer verstecken."Womit hast du angefangen?"Irritiert schiebt Susan ihre Augenbrauen zusammen. "Habe ich doch schon gesagt. Mit Beobachtung.""Und wer konnte dich dabei sehen?", will er genervt wissen und rollt zusätzlich mit den Augen."Nur Maeve Dawson", antwortet Susan verunsichert.Der Mann schüttelt mit geschlossenen Augen den Kopf. "Du brauchst doch erst mal eine Vertrauensbasis, bevor du sie mit deiner Unsichtbarkeit schocken kannst." Für Susan hören sich die Worte wie ein Tadel an. Sie beißt sich auf die Unterlippe. Jetzt ist der Moment gekommen, um sich zu behaupten."Ich bin hier die Sucherin. Und ich wähle die Methoden aus." Sie ist stolz auf sich. So souverän hat sie noch nie geantwortet.Der fremde Mann öffnet die Augen und starrt sie ungläubig an. "Du bist eine blutige Anfängerin! Du hast noch