Matchplan Indien - Die Trainerstory von Thomas Brdaric
Verlag | Nova MD |
Auflage | 2023 |
Seiten | 276 |
Format | 19,9 x 1,7 x 24,1 cm |
Gewicht | 370 g |
ISBN-10 | 3985957738 |
ISBN-13 | 9783985957736 |
Bestell-Nr | 98595773A |
Als Spieler und Coach aktiv bei Vereinen wie VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen, Hannover 96, TB Berlin und der TSG Neustrelitz, mit denen er sensationell Meister wurde.2020 kommt die Anfrage aus Albanien den traditionsreichen aber aktuell wenig erfolgreichen KF Vllazina Shkoder zu übernehmen. Er wagt das Abenteuer und führt den Verein zur erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte und wird zum Trainer des Jahres gewählt.Im Sommer 2022 entscheidet er sich aus einer Vielzahl von Angeboten als Trainer nach Indien zu gehen und trainiert fortan den FC Chennaiyin.Über die gesamte Saison bringt er seine Eindrücke über das Land, die Menschen, die Kultur, das Essen und den Sport zu Papier und legt ein ungeschminktes Zeugnis über die Arbeit eines Profi- Fußballtrainers unter außergewöhnlichen Bedingungen ab.Thomas Brdaric - von den Medien respektiert, den Menschen geschätzt und den Fans geliebt schreibt: Mein Jahr in Indien.
Leseprobe:
VorwortSeit ich klein war, spielen mein Vater und ich Spiele. Von Strategie-Spielen bis hin zu endlosen Tipp-Kick-Nächten. Dabei konnte ich eine Menge von ihm lernen, weil er ein guter Stratege ist. Er ist jemand, der sich in seinen Spielpartner hineinversetzen kann und das ist eine Eigenschaft, die ihm sicher bei seiner Arbeit von großem Nutzen ist.Mein Vater ist ein zielstrebiger Mensch, der einen genauen Plan hat und den auch verfolgt. Ich denke, man kann ihn als »Gewinner-Typ« beschreiben, der stets an den Erfolg seiner Mannschaft denkt und diesem Gedanken alles unterordnet. Als Mensch und als Trainer geht es ihm darum, sich weiterzuentwickeln. Spontan fällt mir da die Carrera-Bahn bei uns zu Hause ein, die immer weiter ausgebaut wird. Zudem ist er technikinteressiert und verfolgt da den Markt und die Neuerscheinungen genau, auch, um sich weiterzubilden. Die Tatsache, dass ich aktuell meinen Bachelor in Sport-Management mache, ist sicher etwas, das uns verbindet, wenn es darum geht, sich weiterzuentwickeln und Ziele zu verfolgen und den eigenen Horizont zu erweitern.Was er wirklich mag, ist gute Laune und Menschen um sich herum, die positiv und voller Energie sind. Leute, deren Wasserglas meistens halb leer ist, sind nicht seine Welt.Unsere gemeinsame Zeit in Albanien, wo er mein Trainer und ich sein Spieler war, betrachte ich im Rückblick als wertvoll. Gerade, weil es zu Zeiten der Pandemie war, die mit starken Einschränkungen für so viele Menschen verbunden war. Wobei wir durch die weniger strengen Auflagen der albanischen Regierung auch außerhalb des Fußballs eine sehr schöne Zeit miteinander verbringen konnten. Unsere Zeit in der atemberaubend schönen Natur werde ich sicher nie vergessen. Genau wie die Ausflüge ans Meer. Die Mentalität der Menschen kam uns sehr entgegen, weil sie offen sind und einen nahezu natürlichen Spaß am Leben haben. Sportlich lief es für uns gut mit dem Gewinn des Landespokals.Und auch in der Meisterschaft mussten wir uns im Titelrennen erst am letzten Spieltag geschlagen geben.Für mich persönlich war die Zeit mit meinem Vater sehr lehrreich, weil er mir gezeigt hat, wie es ist, Profifußballer zu sein und unter Profibedingungen zu trainieren. Ein besonderer Moment war sicher, dass ich gleich bei meinem Debüt ins Tor traf und ich diesen Moment mit meinem Vater teilen konnte.Ein anderer Moment, an den ich gerade denke, liegt ein bisschen länger zurück. Ich spielte in der U14 und bekam eine Rote Karte, woraufhin er mich richtig zusammen-schiss. Daraus habe ich gelernt, meine Aktionen zu bedenken. Die Konsequenzen, die daraus entstehen können. Das gilt nicht nur für den Sport, sondern für das gesamte Leben.Auf die Zeit in Indien bezogen, habe ich sehr großen Respekt vor der Entscheidung, diesen Schritt zu wagen und Teil einer Liga zu sein, die sich in der Entwicklungsphase befindet, aber auf einer hohen professionellen Ebene geführt wird. Ich bin mir sicher, dass es nicht viele Trainer in Deutschland gib t, die diesen Schritt so weit weg von der Familie gehen würden, um so eine Herausforderung anzunehmen. Darauf bin ich richtig stolz und ich denke, dass er viel für sich und seine weitere Arbeit als Trainer daraus ziehen kann. Denn ich sehe ihn bei aller Objektivität als Trainer einer europäischen Erstliga Mannschaft.Was mir auch wichtig ist. Mein Vater hat nie etwas geschenkt bekommen. Er hat sich alles hart erarbeitet und auch deswegen wünsche ich ihm, dass er über Indien den Weg in eine erste Liga zum Beispiel in Europa schafft, wo er mit all seinen Fähigkeiten und Eigenschaften wahrgenommen wird. Von seiner Kompetenz als Trainer und als Mensch hätte er das absolut verdient.Tim Brdaric