Medizintäter - Ärzte und Ärztinnen im Spiegel der NS-Täterforschung
Verlag | Böhlau |
Auflage | 2022 |
Seiten | 591 |
Format | 17,4 x 4,5 x 23,7 cm |
Gewicht | 1155 g |
Reihe | Perspektiven der Medizingeschichte | Perspectives of Medical History Band 001 |
ISBN-10 | 3412522775 |
ISBN-13 | 9783412522773 |
Bestell-Nr | 41252277A |
Wie keine andere Berufsgruppe waren Mediziner in die Rassen- und Vernichtungspolitik des "Dritten Reiches" involviert. So beteiligten sich Ärzte als Kliniker, Wissenschaftler und Gutachter an den Zwangssterilisationen und "Euthanasiemorden". Und auch die Selektion an der Rampe sowie das Aufdrehen des Gashahnes in den Konzentrations- und Vernichtungslagern Auschwitz und Majdanek wurden stets von SS-Medizinern vorgenommen. Ohne die tatkräftige und fast ausnahmslos freiwillige Mithilfe von Ärzten wäre die Ermordung von sechs Millionen Juden, einer halben Million Sinti und Roma sowie 300.000 geistig Behinderten und psychisch Kranken nicht derart reibungslos möglich gewesen. Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie Ärzte im "Dritten Reich" zu Tätern wurden. Mentalitäts-, kultur- und ideengeschichtliche Ansätze werden dabei ebenso thematisiert wie sozialpsychologische Deutungsversuche oder (gruppen)biografische Analysen. Der genuine Blick auf die jeweiligen Medizintäter bzw. die Rekon struktion ihrer Lebensläufe, ihres (fachlichen) Umfeldes und ihrer Ideenhaushalte erfolgen aus multiperspektivischer Perspektive.
Stets aktuelle Frage: Wie wurden Ärzte im "Dritten Reich" zu Tätern?
Wie keine andere Berufsgruppe waren Mediziner in die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik involviert. So beteiligten sich Ärzte als Kliniker, Wissenschaftler und Gutachter an Zwangssterilisationen, Krankenmorden (NS-"Euthanasie") und Menschenversuchen in den Konzentrationslagern. Ärzte wirkten aktiv und fast ausnahmslos freiwillig mit am Holocaust und am Völkermord an Sinti und Roma. Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie Ärzte und auch Ärztinnen im "Dritten Reich" zu Tätern wurden. Thematisiert wird zudem die bis heute reichende Rezeptionsgeschichte dieser unheilvollen Geschehnisse. Die Autorinnen und Autoren des Bandes verwenden mentalitäts-, kultur- und ideengeschichtliche Ansätze; hinzu kommen sozialpsychologische Deutungsversuche und (gruppen)biografische Analysen.