Mein Brüder-Grimm-Märchenzaun - Eine Hommage an Burkhard Kling
Verlag | Triga |
Auflage | 2023 |
Seiten | 416 |
Format | 17,1 x 2,5 x 24,0 cm |
Gewicht | 780 g |
ISBN-10 | 3958283403 |
ISBN-13 | 9783958283404 |
Bestell-Nr | 95828340A |
Wie 49 Zitate der Brüder Grimm auf einem Märchenzaun landeten .... MIT FARBIGEM BUCHSCHNITTMärchen sind so viel mehr als Vorlese-Geschichten.Sie laden ein zum Eintauchen in Erlebtes und Überliefertes, in Geschichte und Geschichten.Auf dem Märchenzaun im hessischen Linsengericht finden sich 49 Kurz-Zitate aus bekannten und weniger bekannten Märchen der Brüder Grimm. Diese besondere Perspektive auf die Märchen wird im Buch künstlerisch umgesetzt durch die außergewöhnlichen Illustrationen der Märchen. Wer hat sich schon einmal in die Perspektive des Hahns versetzt, wie er Katze, Hund und Esel wohl von da oben sieht?Ein philosophisch unterhaltsames Buch zum Eintauchen in die Welt der Brüder Grimm - und zur Erinnerung an Burkhard Kling.Zusammengestellt und philosophisch betrachtet von André von Linsengericht.Den perspektivischen Wechsel unterstreicht Diana Distler mit ihren außergewöhnlichen Illustrationen.
Leseprobe:
Es war einmal, dass wir uns kennenlernten.Wir sind Freunde, auch jetzt noch. Ich behaupte das und weiß und fühle es.Ich bewunderte Dein Führungskonzept für Gelnhausen. Ich kopierte Dir meine Magisterarbeit über die Stadtgründung von Gelnhausen und wir diskutierten, dass die Stadt ja nicht Barbarossa-Stadt, sondern »Beatrix-Stadt« heißen muss! Denn Beatrix von Burgund war die Münzherrin.Es war einmal, dass wir uns das letzte Mal sahen. Auf dem Parkplatz vom Kaufland in Gelnhausen. Deine so großartige Stimme war schwach. Ich bat Dich, mit mir und Buddy regelmäßig einen Spaziergang zu machen, hier im Linsengericht, in Geislitz, am Nordrand des Spessarts. Wir sprachen über die verpasste Guido Reni-Ausstellung im Städel. Und Du fragtest, ob ich Märchen vorlesen würde, im Winter 2023/24 in »Deinem« Museum.Es war einmal, dass wir uns verabschiedeten.Deine Umarmung berührt mich heute sehr.Ich hätte jedoch vehementer sein sollen, Dir so richtig märchenhaft in den Allerwertesten treten, dam it Du Deinen Körper Deinem Geist anpasst.Die Disziplin Deiner Gedanken war genial!Du warst solch ein Kämpfer, unermüdlich. Deine Welt waren die Brüder Grimm und das Erbe ihrer Geschichten. Auch Deine Familie, Deine liebe Mutter und Dein Bruder. Wir sprachen wenig davon, doch ich weiß es und mag es jetzt gerne schreiben. Du warst eine Löwin für die Deinen! (Löwen sind ja eher faul und kümmern sich wenig, deshalb schreibe ich das so! Bei »Deinem« Brett auf meinem Zaun komme ich nochmal darauf zurück und ein Gespräch zwischen uns, ob es ein Esel oder eine Eselin war).Es war einmal, dass ich Dir erzählte, dass ich von der Dorothea Viehmann mütterlicherseits abstamme. Du hast gelacht und recherchiert. Danke!Es war einmal, dass ich Dich zum letzten Mal sah, Dich hörte, Dich erlebte. Es tut mir sehr sehr weh, dass Du gegangen bist und ich heule auch in den ganzen Tagen an der Arbeit am Märchenzaun und an diesem Buch. So viel Augenregen! Ich will nicht, dass man Dich vergisst! Du warst ei n weiser Hüter unserer so überlebenswichtigen Märchen. Du hast gegen all die Widerstände in Steinau an der Straße gekämpft. Zuletzt kamen Lichtblicke. Ich habe unlängst mit dem neuen Bürgermeister gesprochen, der ja auch eine ergreifende Rede auf Deiner »Verabschiedung« hielt. Ich war da in einer anderen Welt.Es war einmal und es bleibt! Dieser Märchenzaun für Dich und dieses Buch und die eingesprochenen Texte und die Illustrationen sind meine und unsere Hommage an Dich, lieber Freund!Eines Tages sehen wir uns wieder und machen diese so schönen »Klugscheißer-Gespräche«! Ich vermisse Dich bis dahin so sehr!Witz kommt von Wissen. Humor ist Latein und bedeutet »Feuchtigkeit«, weil der Augenregen beim Lachen eben nass ist. Schweigen über Gedankengänge in Gängen des Wissens und Humors sind eine gute Kraft! Reden, wenn zu reden ist.Aufstehen, wenn es Widerstand und Kraft braucht. Gelassenheit.... Ach wie gut, dass niemand weiß....Weißt Du, lieber Burkhard, etwas Besseres als den Tod fin den wir überall!!Klingt brutal jetzt, doch eines Tages diskutieren wir darüber...Und noch was...Du hattest mich gefragt, ob ich was Neues schreibe. Ich antwortete Dir: »Ja, ein Märchen. Es heißt: Die Prinzessin auf der Makrele!« Deine Reaktion war intellektuell. Meine erste Antwort war: »Es war einmal...Und es geht um die Liebe. Es geht um das alte Rätsel. Um den Sinn des Lebens«.»Wie wird Dein Schluss des Märchens sein, ein Ende ja nicht?«, hast Du gefragt.»Ein Ende ist perfekt, weil perfekt ja »abgeschlossen« ist, vollendet, wie der Tod. Von daher wird mein Märchen offen bleiben müssen, oder?«Dann stiegst Du ins Auto und wir versprachen uns, bei der Finsterwalde-Lesung uns wieder zu sehen. Ich war nicht da. Anderes, in der Nachschau Unbedeutendes hat mich gehindert. Ich trete mir selbst in den Allerwertesten.Es war einmal, dass ich schrieb, dass wir uns eines Tages wiedersehen...Wer das in vielen Jahren lesen wird, möge nun »Das Allerletzte noch...«, ganz am Ende d