Mit Wolkenkratzer und Handtasche - Eine Geschichte des Filmmuseums
Verlag | Edition Text und Kritik |
Auflage | 2024 |
Seiten | 379 |
Format | 16,7 x 2,2 x 23,2 cm |
Gewicht | 613 g |
Reihe | Film-Erbe 6 |
ISBN-10 | 3967078795 |
ISBN-13 | 9783967078794 |
Bestell-Nr | 96707879A |
Museen und Ausstellungen gehörten zu den ersten Orten, an denen Filme öffentlich zu erleben waren. Als sich das Kino als dominierende Vorführstätte durchsetzte, wurde in verschiedenen Ländern die Einrichtung von eigenständigen Filmmuseen gefordert. Mit dem Begriff waren verschiedene Vorstellungen verbunden.Eine Hochzeit erlebten museale Fimausstellungen und die Debatten um die Einrichtung eines Filmmuseums in den 1920er und frühen 1930er Jahren. Im Kontext von kommerziellen, temporären Ausstellungen wurden museografische Methoden umgesetzt, mögliche Exponate gefunden und Präsentationsweisen erprobt. Sowohl die Konzeptionen der Ausstellungen in Europa und den USA als auch die zuweilen ablehnenden Debatten waren von filmtheoretischen Prämissen und der Filmkultur der Zeit bestimmt. Zugleich entstanden an Technikmuseen eigene Filmabteilungen innerhalb der Dauerausstellungen. Zwar herrschte eine Pluralität von Methoden zwischen den einzelnen Einrichtungen, doch waren sie durch grenzübe rschreitende Vernetzungen voneinander beeinflusst. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die museografische Methode der Cinémathèque française international durch. Die Ausstellung zum 60. Jubiläum des Kinos exportierte sie in den 1950er Jahren international, sodass auch Besucher in München und Berlin die Gelegenheit bekamen, eine bestimmte Art des Ausstellens mit dem Begriff Filmmuseum zu verbinden. Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main entstand im Wissen um die kanonisierte Stellung der Pariser Institution, nahm zugleich aber die Geschichte des Filmausstellens auf.Die Veröffentlichung wurde aus Mitteln des Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg gefördert und steht unter den Bedingungen der Lizenz CC-BY 4.0 im Open Access zur Verfügung. Den Volltext finden Sie unter "Weiterführende Informationen" sowie bei mediarep: doi.org/10.25969/mediarep/21953
Rezension:
"Stephan Ahrens' Dissertation Mit Wolkenkratzer und Handtasche beleuchtet einen bisher recht vernachlässigten Aspekt in der Medienwissenschaft: eine historisch-theoretische Betrachtung der Filmausstellung als Vermittlerin von Mediengeschichte. Neben Film- und Kinobüchern kommt den Filmmuseen eine wichtige Rolle in der Sozialisierung der Filminteressierten zu: Sie prägen die Sicht auf die Vergangenheit der 'laufenden Bilder'. [...] Seine Betrachtungen umfassen den Zeitraum vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre und beruhen auf Studien von Primärquellen sowie einer exzellenten Kenntnis der internationalen Literatur zum Thema. [...] Ahrens' historische Betrachtung ist anschaulich zu lesen, und sie wirft eine Vielzahl zentraler Fragen hinsichtlich der heutigen Sicht auf die Kinematografie auf." Sabine Lenk in MEDIENwissenschaft: Rezensionen | Reviews, Jg. 41 (2024), Nr. 4.