Neues von der Insel - Englische Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit in deutscher Übersetzung
Verlag | Springer |
Auflage | 2024 |
Seiten | 467 |
Format | 20,7 x 2,6 x 25,9 cm |
Gewicht | 720 g |
Reihe | Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit 2 |
ISBN-10 | 366266948X |
ISBN-13 | 9783662669488 |
Bestell-Nr | 66266948A |
Ein interdisziplinärer Band im Open-Access: Die Aufwertung der Volkssprachen in der Frühen Neuzeit führte zu einer Intensivierung und internationalen Öffnung der europäischen Übersetzungskultur. Der Gebrauch des Englischen bleibt in dieser Zeit allerdings weitgehend auf die Insel beschränkt, während die Sprache auf dem Kontinent noch wenig geläufig ist. Erst seit dem 18. Jahrhundert gewinnt sie an internationaler Bedeutung und steigt schließlich zur modernen Weltsprache auf. Der Band fokussiert auf die vormoderne Situation und untersucht in 19 literatur-, kunst-, philosophie- und frömmigkeitsgeschichtlichen Fallstudien die deutsche Rezeption der frühneuzeitlichen englischen Literatur und Kultur. Mit Blick auf das bislang unzureichend erforschte deutsch-englische Interaktionsfeld erhellt er ebenso ausgewählte Personen, Institutionen und Wissensfelder wie Werkübertragungen, Gattungstransformationen und Übersetzungspraktiken, die den bereits in dieser Zeit bemerkenswert dichten Austa usch zwischen England und dem Alten Reich prägten. Welche Netzwerke und Medien ermöglichten z.B. die Rezeption einflussreicher Denker und Dichter wie Bacon, Hobbes oder Milton im deutschsprachigen Raum; wie kam es gleichsam im Mutterland des Protestantismus zu einer auffallend intensiven Übersetzung englischer Erbauungsliteratur; welche Rolle spielten Parallelübersetzungen oder auch Übersetzungen aus zweiter Hand, etwa dort, wo der kulturelle Transfer über eine dritte Sprache wie das Französische oder Niederländische erfolgte? Auf solche Fragen werden im Band neue Antworten gegeben.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung.- Sektion 1: Übersetzungspraktiken und -reflexionen.- 2. Der Kurtze Wegweiser zur Erlernung der Englischen Sprache und die Gestaltung seiner Musterdialoge.- 3. Mammon und Passion 'ins Deutsche versetzet': Transfer der Sprache und Erhebung der Seele am Beispiel der Parallelübersetzungen Joseph Halls im deutschen Protestantismus.- 4. Christoph Kölers Übersetzung von Joseph Halls Heaven upon Earth (1632).- 5. John Bunyans Pilgrim's Progress in Wales: Taith neu Siwrnai y Pererin (1688) und Taith y Pererin (1699).- 6. John Bunyans Pilgerreise von London über Amsterdam nach Hamburg: Niederländisch als Intermediärsprache für Übersetzungen aus dem Englischen in der Frühen Neuzeit.- 7. Frömmigkeitsbewegung und Selbstinszenierung: Die Rezeption englischer Erbauungsliteratur in der Straßburger Reformorthodoxie zwischen 1630 und 1655.- 8. (Fehl )Übersetzung, (Miß )Deutung? Was die Vernünftigen Tadlerinnen mit The Tatler anstellen.- Sektion 2: Gattungen, Medien und Künste.- 9. Au torschaft und Übersetzen: Gryphius' Cardenio und Celinde im Verhältnis zu einem verlorenen Drama Shakespeares.- 10. Bodmers Miltonübersetzungen.- 11. Die "ungebundene Freiheit der Poesie". Metrik, Reim, Religion und Politik in den frühen deutschen Übersetzungen von Miltons Paradise Lost.- 12. Übersetzung des Mediums - Medialität der Übersetzung. Die deutschen Ausgaben der Schriften Jane Leades.- 13. Von der Penis- zur Kreuzinsel: Der Fake-Bericht von der Isle of Pines und seine europäischen Adaptationen.- 14. Ein erster Überblick über englisch-deutsche Kunstkontakte im Zeitraum 1660-1727: Künstler- und Objektmobilität, Reisenarrative, Kunstaufträge mit Bezug zum Hosenbandorden und deutsch-englische Kontakte in der Monumentalmalerei.- Sektion 3: Wissensfelder und Kulturen.- 15. Francis Bacon in Deutschland. Johann Wilhelm von Stubenbergs Übersetzung des Essays (1654).- 16. Weibliche Autorschaft im deutsch-englischen Kulturtransfer des 17. Jahrhunderts. Margareta Maria von Buwinghau sen und Walmerode und die Fruchtbringende Gesellschaft.- 17. Vom Geist der Strafe. Andreas Gryphius' Carolus Stuardus und die englischen Debatten über den Tod Karls I..- 18. Zwischen Historia und Fabula. Maria Stuart als gespenstische Schwellenfigur in Andreas Gryphius' Carolus Stuardus.- 19. Es ist der Jnsell Art! Inselgeographie und politisches Experiment in Carolus Stuardus von Andreas Gryphius.- 20. Bildwechsel. Frühneuzeitliche Pocahontasillustrationen im deutsch-englischen Spannungsfeld.