Schreibe, sage ich mir, hasse den,der sanft ins Nichts führtdie Männer und Frauen, die sich dir anschließenund nicht zu wissen glauben. Schreibe auch deinen Namenzu jenen der Feinde. Das Gewitter hat sich mit Getöse verzogen. Die Naturist zu schwach, um Kämpfe nachzuahmen. Die Poesieverändert nichts. Nichts ist sicher, aber schreibe. Scrivi mi dico, odiachi con dolcezza guida al nientegli uomini e le donne che con te si accompagnano e credono di non sapere. Fra quelli dei nemiciscrivi anche il tuo nome. Il temporaleè sparito con enfasi. La naturaper imitare le battaglie è troppo debole. La poesianon muta nulla. Nulla è sicuro, ma scrivi.
Franco Fortini, wurde als Franco Lattes, als Kind eines jüdischen Anwalts und einer katholischen Mutter, 1917 in Florenz geboren. 1940 nahm er den Namen seiner Mutter an, um Anfeindungen wegen seiner jüdischen Abstammung zu entgehen. 1941 wurde er Offizier der italienischen Armee. 1944 schloss er sich den Partisanen an. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des italienischen Partito Socialista Italiano (PSI).Nach dem Ende des Krieges ließ Fortini sich in Mailand nieder und arbeitete dort als Journalist und Übersetzer. Die Verbindung zur Sozialistischen Partei löste er nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Ungarn 1956. Seit 1976 war er Lehrstuhlinhaber für Literaturkritik an der Universität Siena. - Er starb 1994 in Mailand. Hans Raimund, geb. 1945; Studium: Musik, Germanistik, Anglistik; Lehrtätigkeit von 1972 bis 1997; von 1984 bis 1997 als Lehrer am UWC of the Adriatic und freier Schriftsteller und Übersetzer in Duino bei Triest. Buchveröffentlichungen seit 1981. Übersetzungen aus dem Englischen, Französischen, Italienischen, Portugiesischen; zahlreiche Preise (u.a. W.-H.-Auden-Übersetzerpreis, Georg-Trakl-Preis, Anton-Wildgans-Preis; Würdigungspreis des Landes NÖ, Würdigungspreis der T.-Kery-Stiftung, Literaturpreis der Stadt Wien für sein Lebenswerk...).
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