Verlag | Schöffling |
Auflage | 2022 |
Seiten | 128 |
Format | 13,4 x 1,5 x 21,4 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 245 g |
ISBN-10 | 3895616176 |
ISBN-13 | 9783895616174 |
Bestell-Nr | 89561617A |
Vom »Stall« über »die Straße« zum »Garten« führt der eigenartige Weg eines namenlosen Ehepaars in mittleren Jahren. Der Stall ist eine großbürgerliche, aber vermüllte Wohnung in irgendeiner europäischen Stadt des vergangenen Jahrhunderts. Umgeben von Zeitungen und wuchtigen Möbeln, dreht der Ehemann darin ab und zu mit dem Fahrrad eine Runde durch den Flur und sinniert über das Leben, die Frau kocht, fegt und näht wortlos Knöpfe an. Eines Tages durchbrechen sie die Routine, flüchten ins Ausland und finden sich mit nichts als einem überdimensionalen leeren Pappkoffer auf der Straße wieder. Dort werden sie von der Polizei aufgegriffen, die ihre Sprache nicht versteht und sie überfordert abschiebt. So landen sie im Garten, dessen Besitzer, Professor Daumer, Helfer für die Spargelernte braucht. Wie der Lehrer des berühmten Findelkindes Kaspar Hauser bringt er seinen Schützlingen anhand der Botanik eine neue Sprache bei. Doch eine Geheimoperation, die unbemerkt im Hintergrund abläuft, endet abrupt in einem Fiasko.
Der »große alte, listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde«, wie die Neue Zürcher Zeitung Bora C osic nannte, hat mit »Operation Kaspar« einen pointierten, hintersinnigen Roman geschrieben, der den alten Migrantentraum von Bildung und einem besseren Leben gnadenlos zerplatzen lässt.
Rezension:
»Diese Schrift über Kaspar Hauser war mein erster Bericht über das Volk und die Sprache, der ich angehöre, ein Bericht darüber, dass man uns an einem Pfingstmontag alle hinausgeworfen hat und wir uns irgendwo auf einer wichtigen Kreuzung in Europa wiederfinden.«
Bora Cosic, Dankesrede Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2002
»Wer lesen möchte, was europäische Prosa von Rang ausmacht, der soll es mit seinen Büchern probieren.«
Karl-Markus Gauß, Neue Zürcher Zeitung
»Cosic ist der grosse alte, listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde, stark in der Polemik und noch besser in der Erinnerung.«
Marko Martin, Neue Zürcher Zeitung