Verlag | Edition Nautilus |
Auflage | 2018 |
Seiten | 128 |
Format | 13,4 x 21,0 x 1,5 cm |
Gewicht | 261 g |
Übersetzer | Sabine Kray |
ISBN-10 | 3960540647 |
ISBN-13 | 9783960540649 |
Bestell-Nr | 96054064A |
Etwas ist passiert mit Peach. Blut läuft an ihren Beinen entlang, und der Geruch von verbranntem Fleisch klebt an ihrer Haut. Das Gehen tut weh, aber sie wankt nach Hause zu ihren Eltern, die nichts bemerken. Die beiden können sowieso gerade die Finger nicht voneinander lassen und haben außerdem ein neues zuckersüßes Baby.
Peach muss sich selbst wieder zusammenflicken, damit sie zur Schule gehen und ihren Freund Grün treffen kann. Aber es ist unmöglich, Schlaf zu finden, wenn man vom Bild eines weit aufgerissenen Mundes verfolgt wird, unmöglich zu arbeiten, wenn verkohltes Wurstfett die Nase füllt, und zu essen, wenn der Bauch straff geschwollen ist. Peach beginnt zu verstehen, was sie Grausames tun muss, um darüber hinwegzukommen ...
In ihrem brillanten Debütroman drückt Emma Glass das Unaussprechliche mit atemberaubender Klarheit und Verve aus. Intensiv körperliche, sinnliche, rhythmische Prosa - Peach ist eine visionäre literarische Stimme.
Leseprobe:
Schummerlicht, weiches Leuchten. Warmes Gelb. Das Bettchen ist in der Ecke. Baby aufrecht. Lächelt mich an. Breites Lächeln. Breiter als das von Mami und Papa. Wabbelige Ärmchen packen Gitterstäbe. Er brabbelt, seine Haut wabbelt als ich lächelnd näherkomme. Ich betaste mein Gesicht. Geschwungene Lippen. Lächeln. Ich lächele. Ich strecke die Arme nach Baby aus. Er versucht sich hochzuziehen, aber seine Beine sind Wackelpudding. Er wabbelt wieder, fällt in sich zusammen. Sein Schrei fliegt durch die Luft, reißt mir das Herz auf. Ich hebe ihn aus der Wiege, drücke ihn dicht an meine Brust. Küsse seinen Kopf. Lecke Puderzucker von meinen Lippen.