Verlag | zu Klampen Verlag |
Auflage | 2022 |
Seiten | 168 |
Format | 14,8 x 1,7 x 19,1 cm |
Gewicht | 224 g |
Reihe | zu Klampen! Essays |
ISBN-10 | 3866746121 |
ISBN-13 | 9783866746121 |
Bestell-Nr | 86674612A |
Im Gegensatz zum sozialromantischen Bild, das uns seit der Zeit der Voraufklärung begleitet, bleibt Piraterie das, was sie seit eh und je gewesen ist: ein organisiertes Verbrechen.
Die Piraterie zählte einst neben Krieg, Seuchen und Hungersnöten zu den Geißeln der Menschheit, der Seeräuber galt als "Feind aller". Ab dem 17. Jahrhundert erfuhr der Pirat jedoch eine soziale und politische Aufwertung. In der aufklärerischen Literatur romantisiert, wird er seit den frühen achtziger Jahren entweder als Rebell und Vorkämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit oder als hedonistischer Anarchist gefeiert. In jüngster Vergangenheit hat man eine nach ihm benannte politische Partei gegründet und ihn zur Pop-Ikone stilisiert.
Das "zweitälteste Gewerbe der Welt" hat bis in unsere Gegenwart nichts von seiner Brutalität und Skrupellosigkeit eingebüßt. Siegfried Kohlhammer geht der Verzerrung und Verkehrung historischer Fakten auf den Grund und zeigt, welche Rolle Piraten bei imperialistischen Eroberungsfeldzügen und der Sklavenjagd gespielt haben. Vor den Küsten Afrikas und Asiens gefährden auch heute wieder organisierte Banden die Seefahrt, bringen Schiffe und deren Besatzu ngen in ihre Gewalt, um Lösegelder zu erpressen. Der Freibeuter, so belegt dieses Buch eindrucksvoll, taugt keinesfalls als sozialromantische Kultfigur.
Rezension:
»Gut geschrieben [...], gut informiert, gut argumentiert« Thomas Groß in: Deutschlandfunk Kultur, 17. Februar 2022