Sophie Dorothea von Preußen - Das Leben der Mutter Friedrichs des Großen | Die erste Biografie der einflussreichen Königin
Verlag | Piper |
Auflage | 2014 |
Seiten | 320 |
Format | 12,0 x 19,0 x 2,4 cm |
Gewicht | 301 g |
Reihe | Piper Taschenbuch 30541 |
ISBN-10 | 3492305415 |
ISBN-13 | 9783492305419 |
Bestell-Nr | 49230541A |
Ein faszinierendes Leben zwischen Mäzenatentum und Macht
Königin Sophie Dorothea (1687-1757) war die Mutter Friedrichs des II. Sie wurde in das bedeutende Haus Hannover hineingeboren und heiratete den König von Preußen. Doch was bedeutete diese Machtposition für eine Frau im 18. Jahrhundert?
Um ihre Ziele zu erreichen, bediente sich Sophie Dorothea nicht selten der Intrige, aber ihrem Sohn, dem Preußischen Herrscher, war sie stets eine treusorgende Beraterin. Sophie Dorothea gehört zu jenen starken Frauen der Geschichte, die nicht an den Widrigkeiten des Lebens zerbrachen, sondern daraus scheinbar immer wieder neue Kraft schöpften und ihre Zeit bedeutend prägten. Karin Feuerstein-Praßer beschreibt in ihrer Biografie eine der gefürchtetsten und geheimnisvollsten Königinnen der Geschichte.
Die erste Biografie der einflussreichen Mutter Friedrichs des Großen
Leseprobe:
Vorwort
Sie macht es ihren Biografen wirklich nicht leicht. Gewiss, Königin Sophie Dorothea (1687 1757) aus dem Hause Hannover war Tochter, Schwester, Ehefrau und Mutter teils bedeutender europäischer Monarchen. Doch wer war sie selbst? Was steckte hinter der Fassade aus Hermelin und Goldbrokat, die sie so sehr liebte?
Leider hat uns Sophie Dorothea keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen, die einen Blick in ihr Innerstes ermöglicht hätten. Die noch vorhandenen Briefe verraten nur wenig von den wahren Gefühlen der Königin, denn es ging ihr hauptsächlich um die Durchsetzung ihrer ehrgeizigen Interessen. Und dabei war sie keineswegs zimperlich. Um ihre Ziele zu erreichen, bediente sich Sophie Dorothea nämlich einer etwas zwielichtigen Methode: Intrige und Verstellung. Doch kann man das einer Frau wirklich verdenken, die schon mit Lug und Trug aufgewachsen ist?
Bereits die Ehe ihrer Großeltern Ernst August und Sophie von Hannover kam unter äußerst dubiosen Umständen z ustande. Sophie Dorotheas gleichnamige Mutter wiederum hinterging ihren Gemahl mit dem smarten Grafen Königsmarck und wollte für den Geliebten sogar die beiden Kinder im Stich lassen. Selbst Sophie Dorotheas eigene Ehe mit ihrem preußischen Cousin Friedrich Wilhelm (1688 1740) wurde von Großmutter Sophie und Tante Sophie Charlotte, Preußens erster Königin, auf hinterhältige Weise eingefädelt.
So hatte die 19-jährige Sophie Dorothea ihre erste Lektion bereits gelernt, als sie mit dem preußischen Kronprinzen vor den Traualtar trat: Um ans Ziel zu kommen, waren Offenheit und Ehrlichkeit eher hinderlich. Das galt auch für ihre eigene Ehe. Um sich gegenüber Friedrich Wilhelm behaupten zu können, der mitunter zu Anfällen rasender Eifersucht neigte, heuchelte sie ihm Liebe und Zuneigung vor, die sie in Wirklichkeit überhaupt nicht verspürte.
So wurde Sophie Dorothea hart gegen sich selbst und gegen andere. Nur für ihre (ältesten) Kinder wollte sie wie wohl jede Mutter "das Beste", und das waren in diesem Fall die richtigen Ehepartner. Nachdem ihr Vater Georg Ludwig durch eine Laune der Geschichte 1714 englischer König geworden war, plante Sophie Dorothea die Verbindung von Kronprinz Friedrich (1712 1786) mit seiner Cousine, der englischen Prinzessin Amalie, während ihre älteste Tochter Wilhelmine (1709 1758) den nachmaligen Prinzen von Wales heiraten sollte.
Viele Jahre lang sah es so aus, als würde Sophie Dorotheas Wunschtraum tatsächlich in Erfüllung gehen. Als Preußenkönig Friedrich WilhelmI. jedoch aus politischen Gründen von England abrückte, war das ehrgeizige Projekt zum Scheitern verurteilt. Das aber wollte Sophie Dorothea nicht hinnehmen. Und so versuchte sie heimlich und hinter dem Rücken ihres Gemahls die englische Doppelhochzeit doch noch zu realisieren mit katastrophalen Folgen
Für die traurige Jugend des Kronprinzen Friedrich wird gemeinhin der strenge und cholerische Vater verantwortlich gemacht, "Soldatenkönig" Friedrich WilhelmI. Doc h auch Sophie Dorothea trifft ein Teil der Schuld, selbst wenn sie den Sohn nicht mit dem Rohrstock und üblen Beleidigungen traktiert hat. Aber sie trug durch ihre Heimlichkeiten maßgeblich dazu bei, dass sich der Vater-Sohn-Konflikt am Hohenzollernhof erheblich zuspitzte bis hin zum missglückten Fluchtversuch des Kronprinzen im Sommer 1730.
Die bittere Enttäuschung darüber, dass sich ihre Lebens träume nicht erfüllten, hat sich Sophie Dorothea nie anmerken lassen. Sie wahrte stets "Contenance" und präsentierte sich als stolze und Ehrfurcht gebietende Königin. Wie es in ihrem Innersten aussah, wie sehr sie tatsächlich darunter gelitten haben mag, hat sie niemandem offenbart. Allem Anschein nach gehört Sophie Dorothea zu jenen "starken Frauen" der Geschichte, die nicht an den Widrigkeiten des Lebens zerbrachen, sondern daraus scheinbar immer wieder neue Kraft schöpften. Wie ihr das gelang, bleibt ein Geheimnis. Es muss daher wohl bei dem Versuch bleiben, sich K