Sprechen und Schweigen über sexualisierte Gewalt - Ein Plädoyer für Kollektivität und Selbstbestimmung
Verlag | Edition Assemblage |
Auflage | 2021 |
Seiten | 144 |
Format | 15,6 x 1,6 x 20,9 cm |
Gewicht | 220 g |
ISBN-10 | 3960421036 |
ISBN-13 | 9783960421030 |
Bestell-Nr | 96042103A |
Eine philosophisch präzise Analyse der sprachlichen Mechanismen, die Betroffene von sexualisierter Gewalt zum Schweigen bringen. Es wird deutlich: Allein die Tatsache, dass sexualisierte Gewalt thematisiert wird, reicht nicht aus, das Wie ist entscheidend.
Klappentext:
Spätestens die Reaktionen auf #metoo haben gezeigt, dass auch das Sprechen über sexualisierte Gewalt selbst von Gewalt geprägt ist, die Betroffene zum Schweigen bringt. Das bedeutet häufig eine zweite Gewalterfahrung und einerneutes Versagen der sozialen Gemeinschaft darin, die Betroffenen zu schützen. Was "Entstimmlichung" genau bedeutet, wie sie konkret abläuft und welche gravierenden Auswirkungen dies auf die Betroffenen hat, analysiert Lilian Schwerdtner systematisch und mit klarer Sprache. Anhand von Beispielen wird deutlich, dass zu den Mechanismen sprachlicher Gewalt nicht nur die Verharmlosung der Gewalterfahrungen gehört, sondern auch die Pathologisierung der Betroffenen, die Festlegung auf den Opfer_status oder die Reproduktion von Verletzlichkeitsnarrativen. Aus der Analyse dieser Mechanismen folgt für Schwerdtner ein Nachdenken über die Bedingungen für gelingend(er)es öffentliches Sprechen über sexualisierte Gewalt. Gelingenderes Sprechen unterläuft die Mechanismen spr achlicher Gewalt und zielt auf die Anerkennung Betroffener mitsamt ihrer Verletzung, aber gleichzeitig als "ganze Menschen".