Städtische Architektur 2004 - 2024 - Lehre und Forschung Dietrich Fink
Verlag | Schiermeier |
Auflage | 2024 |
Seiten | 312 |
Format | 27 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 1300 g |
ISBN-10 | 3948974284 |
ISBN-13 | 9783948974282 |
Bestell-Nr | 94897428A |
Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in das Wirken der Professur für Städtische Architektur der Technischen Universität München in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Dabei bedient es sich einer Kombination aus retrospektiver Analyse, aktueller Betrachtung und eines optimistischen Blicks auf unsere Zukunft, ihrer sinnlichen Wahrnehmung, der ihr inneliegenden sozialen Handlungen und ihrer erdachten Bedeutungszuschreibung.Mit Beiträgen von Anne-Julchen Bernhardt, Benjamin Eder, Anne Femmer, Dietrich Fink, Florian Fischer-Almannai, Christian Hadaller, Jana Hartmann, Tim Heide, Stefan Imhof, Gerhard Matzig, Sebastian Multerer, Jórunn Ragnarsdóttir, Karin Schmid und Zora Syren sowie Einführungen von Andreas Hild, Claudia Kromrei, Gerhard Matzig und Wilhelm Vossenkuhl.
Leseprobe:
Gerhard MatzigWas städtische Architektur ist - oder sein kannDie gute Nachricht: Wenn man den Begriff "städtische Architektur" googelt (schon um der Vermutung vom Verfall der Recherche-Sitten neue Nahrung zu geben), landet man beim LSA, beim Lehrstuhl für Städtische Architektur an der TU München. Auf Anhieb. Das ist gut so. Nicht so gut: Nur fünf Klicks entfernt begegnet einem das Motiv "Städtische Architektur" als plakatives "Tapetenwandbild".Dreieinhalb Meter breit und 2,45 Meter hoch, laut Amazon "perfekt geeignet für Kinder- und Wohnzimmer". Das Wandbild zeigt eine Ziegelwand der Sehnsucht, die als Klebefolie zur Leinwand wird - und in Schwarz-Weiß eine Fantasie-Skyline voller Wolkenkratzer suggeriert. Aus einer fensterlosen Wand ungewisser Materialität wird also eine sichtbare, wenngleich scheinbare Ziegelwand, aus Fensterlosigkeit wird eine surreale Aussicht auf eine urbane Szenerie - und aus dem Kinder- oder Wohnzimmer wird etwas Stadträumliches. Aus dem Inneren wird etwas Äußeres. Und die Renaissance-Kunst des Trompe-l'oeil wird zum Tattoo der Deko-Architektur.Es wäre schön, wenn es so einfach wäre für die Studierenden und Lehrenden an einem Lehrstuhl, der den Begriff des Städtischen mit dem des Architektonischen verknüpft, um das Wesen dieser Disziplin zu fassen: den Kontext, in dem das Ich (nennen wir es Architektur) einem Wir begegnet (nennen wir es Stadt). Städtische Architektur ist insofern etwas anderes als Landschaftsarchitektur, Wohnarchitektur, Industriearchitektur oder Sakralarchitektur. Dem Spezifikum wird etwas Holistisches gegenübergestellt. Etwas, was aus Architektur mehr macht als nur Architektur: Städtische Architektur.