Verlag | Wallstein |
Auflage | 2015 |
Seiten | 235 |
Format | 12,8 x 20,6 x 1,5 cm |
Gewicht | 358 g |
ISBN-10 | 3835316796 |
ISBN-13 | 9783835316799 |
Bestell-Nr | 83531679A |
Seit Frisch und Dürrenmatt hat vielleicht kein Schweizer Schriftsteller mehr solche öffentliche Wirkung gezeitigt wie Lukas Bärfuss.Wenn Lukas Bärfuss über die großen Begriffe nachdenkt: Freiheit, Lüge, Raum, Zeit, »Wo bin ich hier?«, dann geschieht das nie im im luftleeren Raum der Abstraktion. Immer erzählt er Geschichten. Er ist neugierig auf die Welt, auf das Kleine und auf das Große. Vor allem wendet er den Blick auf die Menschen, auf die Beziehungen zwischen ihnen: in der Liebe, der Arbeit, der Politik, in der Kunst. »Warum schweigen die Schriftsteller?«, fragt Bärfuss fordernd. Er will sich einmischen, und er sieht sich dazu sogar in der Pflicht. Seine biographischen Erfahrungen am unteren Ende der Gesellschaft mögen den Blick geschärft haben für Ungerechtigkeiten und für wohlfeile Ratschläge. Er weiß: Die Antworten sind nicht umsonst zu haben, sie müssen in den Widersprüchen gesucht werden und bleiben zwiespältig.Immer wieder spielt Bärfuss modellhaft durch, in welches Dil emma einer geraten kann, der im moralischen Sinn richtig handeln will. Was er über Robert Walser schreibt, gilt für ihn selbst: »Seine Literatur fragt mich nicht, wer ich bin, was ich kann, was ich gelesen habe, oder wie groß mein Wissen ist. Sie fragt mich bloß: Bist du bereit? Willst du sehen?«
Rezension:
»Die neuen Essays des Schriftstellers Lukas Bärfuss sind die stilsichersten Kriegserklärungen an den reichen Westen seit langem.« (Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.06.15) »Lukas Bärfuss überrascht und verunsichert uns in seinen Texten, weil er gern ausgetrampelte Denkpfade verlässt.« (Tomas Gärtner, Dresdner Neueste Nachrichten, 13.05.2016) »schärft Bärfuss als scharfsinnig-intellektueller Literat den Blick für Ungerechtigkeiten und Widersprüche der modernen Gesellschaft.«; »Wahrheit, gepaart mit Humor: Da zeigt sich Bärfuss geistesverwandt mit Dürrenmatt, Frisch und eben Hebel.« (Roswitha Frey, Badische Zeitung, 17.05.2016)