Stille Nacht, heilige Nacht - 200 Jahre ewiges Lied
Verlag | Regionalia Verlag |
Auflage | 2022 |
Seiten | 208 |
Format | 13,7 x 1,6 x 21,4 cm |
Gewicht | 265 g |
ISBN-10 | 3955403874 |
ISBN-13 | 9783955403874 |
Bestell-Nr | 95540387A |
»Stille Nacht, heilige Nacht« wurde am Heiligabend 1818 zum ersten Mal gesungen, in einer Zeit des Hungers und der Not im Salzburger Land. Als Gelegenheitsdichtung eines Priesters und schnell hingeschriebene Komposition eines Kirchenmusikers sollte das Lied eigentlich keinen Bestand haben. Dennoch trat es dann einen Siegeszug um die ganze Welt an und machte auch seine Schöpfer Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber berühmt.
Heute ist »Stille Nacht« das weltweit populärste Weihnachtslied - in seiner Ergriffenheit unübertroffen und in seinem textlichen wie musikalischen Ausdruck Inbegriff alpenländischer Weihnacht, Harmonie und Innerlichkeit. Spannend geschrieben und auf Basis von Quellen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengetragen, zeichnet André Uzulis die Entstehung und Verbreitung dieses Liedes nach.
Inhaltsverzeichnis:
VorwortEin Vulkanausbruch, ein Kriegsende und die Not der Zeit: Joseph Mohr schreibt Stille NachtEin Gedicht wird zum Lied: Uraufführung 1818Exkurs: Die Entstehung des bürgerlichen WeihnachtsfestesZwei Lebenswege, eine Männerfreundschaft:Joseph Mohr und Franz Xaver GruberDer erste Welthit der Musikgeschichte Textliche und musikalische Analyse"Stille Nacht" heuteDokumenteStille-Nacht-TextAuthentische Veranlassung von Franz. Xaver GruberDie "Stille Nacht"-AutographenStille-Nacht-OrteZeittafelQuellenverzeichnisLiteraturverzeichnisEinzeldarstellungenPeriodikaLinksBildnachweis
Leseprobe:
Ein Vulkanausbruch, ein Kriegsende und die Not der Zeit: Joseph Mohr schreibt Stille Nacht
Das berühmteste Weihnachtslied der Welt entstand in trostloser Zeit. Im Jahr 1816 schrieb der katholische Hilfspriester der Gemeinde Mariapfarr im Lungau im Südosten des Landes Salzburg ein sechsstrophiges Gedicht nieder. Dem 24 Jahre alten Joseph Mohr floss es aus der Feder, in ergreifender Sprache, kunstvoll und doch volkstümlich: "Stille Nacht! Heilige Nacht. Alles schläft, einsam wacht nur das traute heilige Paar. Holder Knab im lockigen Haar. Schlafe in himmlischer Ruh, schlafe in himmlischer Ruh ..." Geborgenheit und himmlische Ruh - das war es, wonach sich die Menschen in Mariapfarr mit ihren 2076 Seelen1, aber auch im Land Salzburg, in Österreich und in Deutschland, ja in ganz Europa sehnten. Sie hatten Fürchterliches erlebt, die Gegenwart war bedrückend und die Zukunft düster. Der napoleonische Schrecken, der über den Kontinent mit seinen zahllosen Kriegen und Feldzügen, seinen u mstürzenden politischen Neuordnungen und dramatischen Gebietsverschiebungen hinweggefegt war und eine ganze Generation entwurzelt zurückließ, war erst im Jahr zuvor zu Ende gegangen. Elend allerorten: das war seine Hinterlassenschaft. 1 Vgl. Hlavac, Dietlinde: Joseph Mohr (1792-1848). Das Leben des Stille-Nacht-Dichters, Berchtesgaden 2015, S. 85. (...)