Sturz ins Chaos - Afghanistan, Pakistan und die Rückkehr der Taliban. Ausgezeichnet mit dem Arthur Ross Book Award; dem Asia Society Award Nominee; und dem Lionel Gelber Prize
Verlag | WELTKIOSK |
Auflage | 2021 |
Seiten | 336 |
Format | 12,9 x 19,8 x 2,8 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 413 g |
Reihe | Edition Weltkiosk |
ISBN-10 | 3942377004 |
ISBN-13 | 9783942377003 |
Bestell-Nr | 94237700A |
In "Sturz ins Chaos" beschreibt der pakistanische Journalist Ahmed Rashid, warum Afghanistan nach der vermeintlichen Niederlage der Taliban im Herbst 2001 bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist, und sich die Lage dort und in Zentralasien sogar stetig verschlimmert hat - eine packende "Geschichte der Gegenwart", geschildert von einem der renommiertesten Experten der Region.
"Sturz ins Chaos" ist das wichtigste Buch, das bislang zu Afghanistan erschienen ist. Der pakistanische Journalist Ahmed Rashid, der auf zentralasiatischen Kriegsschauplätzen ebenso zu Hause ist wie in den Korridoren der Macht in den Hauptstädten des Westens, schildert detail- und kenntnisreich, warum sich die Lage in den vergangenen neun Jahren stetig verschlimmert hat. In einem beeindruckenden Panorama beschreibt Rashid die komplexen Hintergründe des Konflikts, das doppelte Spiel Pakistans und das Versagen des Westens. Längst steht nicht nur Afghanistan, sondern die ganze Region auf dem Spiel - und die Sicherheit der Welt.
Leseprobe:
Die Liste der Vorbehalte, was die einzelnen NATO-Staaten in Afghanistan tun dürften und was nicht, nahm den Umfang eines Telefonbuchs an. Einige Truppen durften die Taliban nicht angreifen; sie waren nicht autorisiert, gegen Mohnanbau oder Drogenkonvois vorzugehen; sie durften nicht gegen Warlords kämpfen oder einschreiten, wenn zwei von ihnen aneinander gerieten, und sie konnten keine Hilfsorganisationen, Schulen, Regierungsgebäude oder große Infrastrukturprojekte schützen. Die Deutschen hatten die bizarrste Vorbehaltsliste. Ihre Verbände durften nicht nach Sonnenuntergang operieren; afghanische Soldaten durften nicht in deutschen Hubschraubern mitfliegen; eine Ambulanz musste jede Patrouille begleiten, was Fußpatrouillen im Gebirge unmöglich machte. Das erste Lager, das die Deutschen in Kunduz errichteten, lag in einem Mohnfeld, aber ihre Offiziere taten so, als sähen sie das nicht. Der Selbstschutz erreichte außerordentliche Ausmaße. Als sie ihr 70 Millionen Dollar teures Haupt quartier am Flughafen von Mazar-e-Sharif errichteten, um 1 500 Soldaten zu beherbergen, erbauten deutsche Ingenieure eine Militärstadt aus 75 000 Tonnen Stahl und 300 000 Tonnen Beton.