Verlag | Hirschkäfer |
Auflage | 2012 |
Seiten | 168 |
Format | 24 cm |
Gewicht | 534 g |
ISBN-10 | 3940839264 |
ISBN-13 | 9783940839268 |
Bestell-Nr | 94083926A |
Spießig! Das ist das Image der Nachkriegszeit - und das ist auch das Image Münchens. Zu Recht?
Die Bilder des Fotografen Al Herb erzählen eine ganz andere Geschichte. Als junger Mann tauchte Herb ein in das Nachtleben der Münchner Nachkriegszeit, in die Welt der Auszieh-Künstlerinnen, der amerikanischen GIs und ihrer 'Frolleins', der Bordsteinschwalben sowie der Twist- und Rock'n'Roll-Tänzer. Damals gab es in München noch keine Sperrbezirke. Es gab den 'Flesh-Pot', wie es die GIs nannten, den bestens gefüllten Fleischtopf. Vor allem rings um den Hauptbahnhof blühte das Geschäft mit dem Sex - einerseits künstlerisch auf der Bühne, andererseits handfest in Stundenhotels. Und mitten drin eine Jugend, die sich das Nachkriegsgrau von der Seele tanzte.
Al Herb war bis in die Mitte der 1970er Jahre mit seiner Kamera dicht am Geschehen. Die 'Schönheits-' und Striptänzerinnen vertrauten ihm, beauftragten ihn oft, ihre Show fotografisch zu dokumentieren. Seine Bilder zeigen ein so pul sierendes Nachtleben, dass man sich als heutiger Betrachter verwundert die Augen reibt: Ist das wirklich München, nicht doch Paris, Berlin oder London?
Aber die Nacht hatte schon immer ihre Schattenseiten. Hinter einer sündig glitzernden Fassade verbargen sich auch damals tragische Schicksale. Al Herb streifte immer wieder durch den Bahnhof und fotografierte die Verlierer der Nachkriegsjahre, die Obdachlosen, Kriegskrüppel, Gescheiterten und Gestrandeten. Sie gehörten ebenso dazu wie die Schönen der Nacht, die mit ihren Körpern in der einen oder anderen Form Geld verdienten.
Münchens sündige Vergangenheit in all ihren Facetten zeigt das vorliegende Buch mit einer Auswahl der faszinierendsten Fotos zwischen Striptease und Alkoholleichen aus dem Archiv von Al Herb.
Rezension:
Rezensionszitete zur Hardcover-Originalausgabe von 2009:'Und man reibt sich die Augen und denkt, das gibts doch nicht: Offenbar war München damals weitaus anarchischer, ungeordneter, freier und lasziver als heute - zumindest bei Nacht.' Wolfgang Görl in der Süddeutschen Zeitung, 14./15.11.2009'50er und 60er Jahre: Die Stadt ist frivol wie sonst nur Paris. Ein faszinierendes Schwarzweiß-Opus.' Abendzeitung 15.10.2009'. einer der faszinierendsten München-Bildbände, die in jüngerer Zeit erschienen sind.' Süddeutsche Zeitung, 14.10.2009'Ein Foto-Band voll von schillernden, berührenden, mitreißenden Aufnahmen (.) Al Herb dokumentierte die Licht- und Schattenseiten seiner Stadt in unnachahmlicher Art.' Bild, 14.10.2009'In den Nachtclubs zogen sich die Damen nicht nur aus, sondern es wurden kunstvolle Striptease-Shows geboten, von denen selbst Dita von Teese heute noch etwas lernen könnte. Immer mit dabei: Al Herb. In seinem jetzt erschienenen Fotobuch 'Sündiges München' lässt er das Nac htleben jener Jahre noch einmal auferstehen.' Welt Kompakt 22.10.2009'Uschi Glas, Lederhosen, Bussi-Bussi-Gesellschaft: München hat seit der Nachkriegzeit den Ruf, spießig zu sein. Völlig zu Unrecht, beweisen die Bilder des Fotografen Al Herb. Er zeigt das sündige München.' stern.de'Unter den deutschen Großstädten gilt München als die spießigste. Doch hinter der prüden Fassade gab es schon in der Nachkriegszeit eine sehr frivole Stube, Prostitution und Stripshows inklusive. Al Herb hat dieses München in einem Bildband porträtiert.' Münchner Merkur, 19.10.2009'Der Fotograf Al Herb hat diese freizügigen Schätze der Nachkriegszeit bis Ende der 1970er-Jahre mit der Kamera festgehalten und beweist: diese Zeit war alles andere als spießig.' Leo, 10/2009