Talar und Hakenkreuz - Die Universitäten im Dritten Reich
Verlag | Beck |
Auflage | 2024 |
Seiten | 704 |
Format | 20,3 x 4,6 x 25,2 cm |
Gewicht | 954 g |
ISBN-10 | 3406813429 |
ISBN-13 | 9783406813429 |
Bestell-Nr | 40681342A |
DIE UNIVERSITÄTEN IM DRITTEN REICH - DIE ERSTE GESAMTDARSTELLUNG
Lange Zeit haben sich die deutschen Universitäten vor allem als Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gesehen. Erst allmählich und widerstrebend setzte sich die Einsicht durch, dass das nicht die ganze Geschichte ist. Inzwischen sind zahlreiche Untersuchungen zu einzelnen Universitäten, Disziplinen, Wissenschaftlern erschienen. Michael Grüttner legt mit diesem Buch auf der Grundlage jahrelanger Quellenforschung erstmals eine Gesamtdarstellung zu den Universitäten im Dritten Reich vor.
Die 23 Universitäten, die am Ende der Weimarer Republik in Deutschland existierten, waren seit 1933 massiven «Säuberungen» ausgesetzt, die sich vor allem gegen Studierende und Wissenschaftler jüdischer Herkunft richteten. Dieser «Machtergreifung» von oben entsprach eine «Machtergreifung» von unten: Viele Professoren traten in die Partei ein, manche versuchten wie Carl Schmitt und Martin Heidegger, sich als Vord enker des NS-Regimes in Stellung zu bringen. Michael Grüttner schildert eindringlich die erstaunlich geräuschlose Machtübernahme der Nationalsozialisten, analysiert die Hochschulpolitik des Regimes, die sich ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Fächer auswirkte, und erklärt, warum die Wissenschaften im Dienst des Nationalsozialismus nicht nur unfreier wurden, sondern mitunter sogar größere Handlungsspielräume besaßen als je zuvor. Ein Epilog zur Nachgeschichte rundet diese souveräne, längst überfällige Gesamtgeschichte ab.
Die erste Gesamtdarstellung zu den Universitäten im Dritten Reich Die Summe 30 Jahre langer Forschung eines führenden Experten Opfer oder Täter: Institutionen und Personen zwischen erzwungener Gleichschaltung und begeisterter Mitwirkung Was prominente Vordenker wie Martin Heidegger und Carl Schmitt über die Universitäten im Dritten Reich verraten
Die Universitäten: Berlin | Bonn | Breslau | Erlangen | Frankfurt am Main | Fre iburg | Gießen | Göttingen Graz | Greifswald | Halle | Hamburg | Heidelberg | Innsbruck | Jena | Kiel | Köln | Königsberg | Leipzig | Marburg | München | Münster | Rostock | Tübingen | Wien | Würzburg | "Reichsuniversitäten" Posen und Straßburg
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
1. Die Universitäten vor der nationalsozialistischen Machtübernahme
Die Hochschulen in der Weimarer Republik
Professoren und Politik
Juden und Antisemitismus im akademischen Milieu
Die Krise der Universitäten am Ende der Weimarer Republik
2. Die nationalsozialistische Machtübernahme an den Universitäten
Politik der Gleichschaltung
Die Position des Hochschulverbandes
Die Professorenaufrufe von 1933
Die «Säuberung» der Universitäten
Die Hochschullehrer in der Zeitenwende von 1933/34
3. Nationalsozialistische Hochschulpolitik: Strukturen, Ziele und Akteure
Strukturen und Ziele nationalsozialistischer Hochschulpolitik
Das Reichserziehungsministerium (REM)
Der NS-Lehrerbund (NSLB) und die «Dozentenschaften»
Der Stab Heß und die Hochschulkommission der NSDAP
Der NS-Dozentenbund (NSDDB)
Die Dienststelle Rosenberg
Der Einfluss der SS
4. Die Universität im Kraftfeld der Politik
Das Führerprinzip u nd seine Folgen
Berufungen: Leistung oder Gesinnung?
Schrumpfung und Expansion
Neugründungen: Die Reichsuniversitäten Posen und Straßburg
Die Universität im Krieg
5. Der Lehrkörper
Restriktionen und Chancen: Die Lage des Lehrkörpers seit 1933
Der Professor als Parteigenosse
Die Hochschullehrer und die nationalsozialistische Politik
Hochschullehrer im Nationalsozialismus - eine Typologie
Der wissenschaftliche Nachwuchs
Das Scheitern der Vordenker
6. Wissenschaft
Wissenschaft im NS -Staat
Neue Lehrstühle
Theologie
Rechtswissenschaft
Geisteswissenschaften
Medizin
Naturwissenschaften und Mathematik
Ergebnisse und Schlussüberlegungen
Epilog: Die Nachgeschichte
Dank
Verzeichnis der Tabellen
Tabellen
Verzeichnis der Abkürzungen
Anmerkungen
Quellen und Literatur
Personenregister
Ortsregister