Über das Wesen des Christentums - Öffentliche Vorträge in verschiedenen Städten 1903-1910
Verlag | Rudolf Steiner Verlag |
Auflage | 2020 |
Seiten | 699 |
Format | 14,9 x 4,5 x 21,0 cm |
Gewicht | 855 g |
Reihe | Rudolf Steiner Gesamtausgabe 68a |
ISBN-10 | 3727406801 |
ISBN-13 | 9783727406805 |
Bestell-Nr | 72740680A |
- Zur Entwicklung von Rudolf Steiners Religionsverstandnis
- Offentliche Darstellungen des esoterischen Christentums
- Erganzung der Architektenhaus-Vortrage
Für ein vertieftes Religionsverstandnis
Die offentlichen Vortrage in diesem Band gehoren einer bewegten Zeit an, in der sich innerhalb der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft Rudolf Steiners Lehrtatigkeit entfaltete. Von Anfang an richtete Steiner den Blick auf die Bedeutung des Christentums, dessen esoterische Seite er nach und nach freilegte. Der hinduistischen Ausrichtung der Theosophie stellte er eine abendlandisch fundierte Esoterik gegenüber, die nicht den Charakter eines Lehrgebaudes aufwies, sondern jeweils direkt Bewusstseinsfragen betraf. Dadurch ließ sich auch die Entwicklung der Religion in einem ganz anderen Licht darstellen, indem der Weisheitskern der Religionen hervortrat. Das enthielt einiges Konfliktpotenzial, was schließlich zum Austritt aus der Sektion und zur Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft führte. Die offentlichen Vortrage aus dieser Frühzeit erganzen die bereits herausgegebenen Berliner Architektenhaus-Vortragsreihen. Sie sind e ine wichtige Quelle für die Herausbildung von Rudolf Steiners Christologie, die in den folgenden Jahren zu einem zentralen Thema wurde.
Inhaltsverzeichnis:
Das Wesen des Christentums. Die Weisheitslehren des Christentums. Der Weisheitskern in den Religionen. Germanische und indische Geheimlehre. Bibel und Weisheit. Das Johannesevangelium und die Zukunft des Christentums. Die Einweihung. Religion, Wissenschaft und Theosophie. Der Weisheitskern in den Religionen. Christus und die Geisteswissenschaft.
Leseprobe:
Textauszug: Der Mittelpunkt des Christentums ist die Personlichkeit Jesu Christi. Das ist der positive Wahrheitskern. Nicht seine Lehre, sondern seine Person, nicht die frohe Botschaft, die seine Jünger verkündigten, sondern daß sie seine Stimme horten, daß sie mit ihm in personlichem Zusammenhang standen - das machte, daß sie in so zündender Weise gesprochen haben. Alle übrigen Erklarungen sind ungenügend, um die einzigartige Erscheinung zu erklaren, daß durch die Erscheinung Jesu Christi die Welt sich erneuert hat. Die theologischen Lehren geben darüber keinen genügenden Aufschluß. Die Theosophie bringt uns dem Verstandnis naher, indem sie die theologische Auffassung vertieft. Wer sich in ihre Lehren vertieft, wird finden, daß sie schon immer da waren, aber sie wurden nicht offentlich gelehrt, sondern in geheimen Tempeln, wo die Schüler von Priestern und Weisen unterrichtet und eingeweiht wurden.