»Und sie alle sind des Königs Gäste«. - Legitimierungspolitik der preußischen Monarchie durch soziale Öffnung am Beispiel der Krönungs- und Ordensfeste (1810-1914). Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2021 |
Seiten | 421 |
Format | 16,3 x 2,7 x 23,7 cm |
Gewicht | 760 g |
Reihe | Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Forschungen 19 |
ISBN-10 | 342818176X |
ISBN-13 | 9783428181766 |
Bestell-Nr | 42818176A |
Mit dem Kronungs- und Ordensfest wird am preußischen Beispiel gezeigt, dass die Hohenzollern-Monarchie schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine neue kulturelle Praktik etablierte, um breitere Bevölkerungsschichten verstärkt in das monarchische System einzubeziehen. Durch die überstandische Verleihung von Orden und Ehrenzeichen sowie die okkasionelle Öffnung des Hofzeremoniells für Unterstützer der Krone und des Staates vereinigte das Kronungs- und Ordensfest gleich zwei Strategien in sich, mit denen in neuem Umfang eine affirmative Beziehung zwischen Krone und Untertanen evoziert werden sollte.
Im 19. Jahrhundert gelang es vielen mitteleuropäischen Monarchien, mit Anpassungsstrategien und Modernisierungsleistungen ihr Fortbestehen über den sozialen und politischen Wandel auf dem Weg zur bürgerlichen Gesellschaft zu sichern. Diese Studie fragte nach den Instrumenten, mit denen die monarchische Kultur ihren Untertanen neue Identifikationspotenziale zur Stabilisierung ihrer Herrschaft anbot. Mit dem Kronungs- und Ordensfest wird am preußischen Beispiel gezeigt, dass die Hohenzollern-Monarchie schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine neue kulturelle Praktik etablierte, um breitere Bevölkerungsschichten verstärkt in das monarchische System einzubeziehen, kollektive Emotionen für die Monarchie zu nutzen und diese durch feierliche Vergemeinschaftung zu regulieren. Durch die überstandische Verleihung von Orden und Ehrenzeichen sowie die okkasionelle Öffnung des Hofzeremoniells für Unterstützer der Krone und des Staates weit jenseits des traditionellen Hofrangreglements verein igte das Kronungs- und Ordensfest gleich zwei Strategien in sich, mit denen in neuem Umfang eine affirmative Beziehung zwischen Krone und Untertanen evoziert werden sollte.
Inhaltsverzeichnis:
A. Einleitung
B. Prinzipien der preußischen Ordenspolitik für das Krönungs- und Ordensfest: Verleihungsgrundsätze unter Friedrich Wilhelm III. / Friedrich Wilhelm IV. - Verleihungsgrundsätze unter Wilhelm I. / Wilhelm II. - Die Ambivalenz der publizierten Verleihungslisten
C. Das Zeremoniell des Krönungs- und Ordensfestes als reziproke Ehrung: Antirevolutionäres Herrschaftsinstrument in der Zeit Friedrich Wilhelms III. - Vom Ordens- zum Krönungsfest in der Zeit Friedrich Wilhelms IV. - Vom Fest des Königtums zur Feier des monarchischen Prinzips in der Zeit Wilhelms I. - Die Feier des Volkskaisers in der Zeit Wilhelms II.
D. Das emotionspolitische Potenzial des Krönungs- und Ordensfestes: Die Auszeichnungen und ihre akteursspezifischen Bedeutungen - Legitimitätschancen der Monarchie durch das extraordinäre Festzeremoniell
E. Synthese: Brüche und Kontinuitäten des Krönungs- und Ordensfestes in diachroner Perspektive - Frauen und das Krönungs- und Ordensfest - Ausblick
F. Quellen- und Literaturverzeichnis: Archivalien des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz Berlin (GStA PK) - Zeitungen - Gedruckte Quellen - Literatur
Personenregister