Undeutsch - Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft
Verlag | transcript |
Auflage | 2016 |
Seiten | 256 |
Format | 14,9 x 22,7 x 2,2 cm |
Gewicht | 424 g |
Reihe | X-Texte zu Kultur und Gesellschaft |
ISBN-10 | 3837630749 |
ISBN-13 | 9783837630749 |
Bestell-Nr | 83763074A |
Was heißt Deutsch-Sein heute? Dieser brillante Essay zeigt, dass die Frage nach der deutschen Identität in der postmigrantischen Gesellschaft nicht nur neue Zukunftsvisionen, sondern auch neue Vergangenheitsnarrative erfordert, die die Kolonialgeschichte einbeziehen.
Nach Jahrzehnten scheinbarer Stabilität stolpert Europa in jüngster Zeit von Krise zu Krise. Hier zeigen sich die Folgen einer einseitigen Geschichtsaufarbeitung, die nach dem Mauerfall postfaschistische und postsozialistische Narrative zu einer westlich-kapitalistischen Erfolgsgeschichte verband, während die koloniale Vergangenheit unbeachtet blieb.
Fatima El-Tayeb zeigt die Auswirkungen dieses Prozesses anhand des Beispiels deutscher Identität: Immer wieder werden rassifizierte Gruppen - insbesondere Schwarze, Roma und Muslime - als »undeutsch« produziert, als Gruppen, die nicht nur nicht zur nationalen Gemeinschaft gehören, sondern diese durch ihre Anwesenheit gefährden. Ein postmigrantisches Deutschland braucht daher nicht nur neue Zukunftsvisionen, sondern auch neue Vergangenheitsnarrative.
Rezension:
»Die Arbeit leistet einen immens wichtigen Beitrag dazu, Ausgrenzung und Rassismus als Phänomen der deutschen und europäischen Gesellschaft zu begreifen und analysiert auf beeindruckende Weise die strukturellen Probleme und die Muster, nach denen diese erfolgt.«
Verena Becker, BDS-Newsletter, 1 (2017) 20170201