Unwissenheit schützt vor Selbstbelastung nicht? - Zur Pflicht der Belehrung über die Freiwilligkeit der Atemalkoholmessung und den Folgen ihrer Verletzung.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2024 |
Seiten | 229 |
Format | 15,6 x 1,3 x 23,6 cm |
Gewicht | 350 g |
Reihe | Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge 317 |
ISBN-10 | 3428191226 |
ISBN-13 | 9783428191222 |
Bestell-Nr | 42819122A |
Täglich werden von Polizeibeamten im Straßenverkehr unzählige freiwillige Atemalkoholmessungen (»Pusten«) durchgeführt. Probleme ergeben sich dabei dann, wenn der Betroffene nicht um die Freiwilligkeit weiß. Ist er in diesem Fall durch die Polizeibeamten zu belehren? Und wenn ja, welche Folgen hätte der Verstoß gegen eine solche Belehrungspflicht? Wirkt er sich gegebenenfalls auf die Verwertbarkeit der folgenden Blutprobenentnahme aus? Diese Fragen werden im Rahmen der Arbeit beantwortet.
Täglich werden von Polizeibeamten im Straßenverkehr unzählige freiwillige Atemalkoholmessungen (»Pusten«) durchgeführt. Probleme ergeben sich dabei dann, wenn der Betroffene nicht um die Freiwilligkeit weiß. Ist er in diesem Fall durch die Polizeibeamten zu belehren? Und wenn ja, welche Folgen hätte der Verstoß gegen eine solche Belehrungspflicht? Wirkt er sich gegebenenfalls auf die Verwertbarkeit der folgenden Blutprobenentnahme aus?
Um diese Fragen zu beantworten, beschäftigt sich die Arbeit zunächst mit den ergangenen, teils gegensätzlichen Urteilen. Im Anschluss werden die in der Literatur zum nemo-tenetur-Grundsatz, der Belehrungspflicht und Verwertungsverboten vertretenen Ansichten ausgewertet. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass in Bezug auf die Freiwilligkeit der Atemalkoholmessung eine Belehrungspflicht besteht und dass aus der Nichtbelehrung ein Beweisverwertungsverbot folgt.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung2. Rechtsprechung zur Belehrungspflicht bei der AtemalkoholmessungGruppe 1: Ablehnung einer Belehrungspflicht - Gruppe 2: Ablehnung eines Beweisverwertungsverbotes - Gruppe 3: Annahme eines Beweisverwertungsverbotes - Gruppe 4: Annahme eines Beweisverwertungsverbotes mit Fernwirkung3. Freiwilligkeit der AtemalkoholmessungRechtliche Verankerung des nemo-tenetur-Grundsatzes - Sachlicher Schutzbereich - Personaler SchutzbereichExkurs: Freiwilligkeit der Atemalkoholmessung in anderen EU-Staaten4. Pflicht zur Belehrung über die Freiwilligkeit der AtemalkoholmessungHerleitung aus § 81a StPO - Herleitung aus § 136 Abs. 1 S. 2 Hs. 1 StPO - Allgemeine Herleitung der Belehrungspflicht - Interministerielle Richtlinien5. Bestehen eines BeweisverwertungsverbotesFunktion und Terminologie der Beweisverbote - Gesetzliche normiertes unselbstständiges Beweisverwertungsverbot in § 136 Abs. 3 S. 2 StPO - Nicht normierte Beweisverwertungsverbote - Übertragung auf das Ordnungswidrigkeitenv erfahren6. Fortwirkung und Fernwirkung des BeweisverwertungsverbotesUnterscheidung zwischen Fernwirkung und Fortwirkung - Fortwirkung des Beweiserhebungsfehlers - Fernwirkung des Beweisverwertungsverbots7. FazitLiteratur- und Sachverzeichnis
»Does Ignorance not Prevent Self-Incrimination? On the Duty of Instruction on the Voluntary Nature of Breath Alcohol Measurement and the Consequences of its Violation«: Every day, police officers carry out countless voluntary breathalyser tests. Problems arise when the subject is not aware of the voluntary nature of the test. This work answers the questions of whether the affected person must be informed about the voluntary nature and what consequences a breach of the duty to inform has. For this purpose, the author examines the conflicting judgments and the different views expressed by the literature.