Ursprung der Theorie - Übersetzungsgeschichte eines Zwangs (Husserl, Freud, Benjamin)
Verlag | diaphanes |
Auflage | 2024 |
Seiten | 228 |
Format | 13,5 x 1,8 x 21,0 cm |
Gewicht | 305 g |
ISBN-13 | 9783035807066 |
Bestell-Nr | 03580706A |
Ist es Zufall, dass drei der wichtigsten (Vor-)Denker dessen, was heute 'französische Theorie' heißt, auch Übersetzer waren? Emmanuel Levinas, Paul Ricoeur und Jacques Derrida: Bei allen drei findet sich im Anfang der schriftstellerischen Karriere eine selbst angefertigte französische Übertragung - zu demselben deutschsprachigen Autor, Edmund Husserl. Das vorliegende Buch widmet sich zum ersten Mal eigens diesem translatorischen Ursprung der französischen Nachkriegsphilosophie und zeigt in minutiösen vergleichenden Lektüren auf, wie die Beschäftigung mit der Übersetzung zu einem neuartigen Verständnis auch des Originals führt. So, durch die Linse der fremden Sprache, treten bei Husserl erstaunliche Bezüge zu zwei seiner Zeitgenossen, Sigmund Freud und Walter Benjamin, zutage und es werden drei Texturen lesbar als ein Gespräch. Es ist ein geteiltes Nachdenken darüber, was das, 'nachdenken', eigentlich ist und was sein (psychischer Ab-)Grund; darüber, dass das Fortleben, die Wie derkehr in Übersetzungen im Fall von philosophischen Texten nicht bloße Laune der Rezeptionsgeschichte ist, sondern sich in solcher Wiederkehr die geheime Quelle von Philosophie überhaupt bemerkbar macht. Diese Quelle, der unerhörte Ursprung des Theoretisierens ist bei Husserl, via Frankreich mit Freud und Benjamin enggeführt, die Zwangsneurose, die nichts mehr liebt als die Wiederholung.