Von der Natur vorgesehen - Die natürliche Geburt als Ausdruck spätmoderner Weltbeziehungen
Verlag | Springer |
Auflage | 2024 |
Seiten | 281 |
Format | 14,8 x 1,5 x 21,0 cm |
Gewicht | 381 g |
ISBN-10 | 365844343X |
ISBN-13 | 9783658443436 |
Bestell-Nr | 65844343A |
In ihrer ideologiekritischen Arbeit betrachtet Behrendt den beziehungstheoretischen Zusammenhang zwischen kulturwirksamen Naturvorstellungen und deren lebensweltlichen Ausdrücken. Dazu widmet sie sich dem Desiderat der natürlichen Geburt als Explikation einer als intrinsisch gut und heilsam imaginierten Natur. Sie widmet sich den Fragen, welche Naturvorstellungen das Ideal einer natürlichen Geburt sprachlich (re-)produziert und welches, ideengeschichtlich vermitteltes Weltempfinden sich darin ausdrückt. Anhand des Phänomens zeichnet Behrendt Ambivalenzen und Konflikte der identifizierten Natürlichkeitsideale nach. Sie zeigt, dass das Festschreiben bestimmter Erfahrungsqualitäten als Natur kulturelle Versuche darstellen, ein unverfügbares Geschehen symbolisch verfügbar zu stellen. Damit verhandelt Behrendt eine Kritik der Natur als Erfahrungsgegenüber, wie es die Resonanztheorie Hartmut Rosas beschreibt. Nicht zuletzt wirft sie die Frage auf, inwiefern der emanzipatorische Impe tus des selbstbestimmten Gebärens den Unterdrückungsmoment der Medikalisierung durch eine feste Ordnung der Natur ersetzt hat.
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung: Die natürliche Geburt als Explikation ambivalenter Weltbeziehungen.- Untersuchungsgegenstand: Die natürliche Geburt.- Forschungsstand: Gesellschaftliche Naturverhältnisse.- Analytischer Theorierahmen: Ambivalente Weltbeziehungen.- Empirischer Teil: Die natürliche Geburt als lebensweltlicher Ausdruck neuzeitlicher Natursehnsüchte.- Diskussion: Die Natur als Erfahrungsgegenüber am Beispiel der natürlichen Geburt.-Schluss: Die Geburt als kulturpraktisches Spannungsfeld