Verlag | w_orten & meer |
Auflage | 2024 |
Seiten | 360 |
Format | 19,5 x 2,1 x 22,9 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 485 g |
ISBN-10 | 3945644399 |
ISBN-13 | 9783945644393 |
Bestell-Nr | 94564439A |
"Das ambivalente Fernweh ist ein sehr produktiver Zustand. Wir stehen still und geraten doch in Bewegung, und mit der Zeit, nach einigen Wiederholungen und mit etwas Übung, ist überall alles voller Wege und Sachen, die wir finden können. Wenn wir nichts davon finden, ist es auch in Ordnung. Dann finden wir eben etwas anderes."
Die Erzählung nimmt uns mit auf eine magische Reise, die durch Hessen und gleichzeitig in Landschaften, Geschichten und Texte ferner Erinnerungen führt. Sie folgt den Spuren von Menschen und Stimmen, die sonst häufig nicht zu hören sind. So bewegt sich die Reise entlang der Frage, wie Geschichte verläuft, wenn die konventionellen Spuren der Geschichtsschreibung verlassen werden. Die Muster, die der vielstimmige Reisebericht über die durchwanderten Landschaften legt, zeigen, dass Marginalität niemals einfach vorhanden ist, sondern durch das Verdrängen von Erinnerungen, Orten und Sprache entsteht. Der Roman nimmt so Fäden auf aus früheren Gewaltzeiten - Kolonialismus und Nationalsozialismus - und macht deutlich, wie das Jetzt damit verwoben ist. Anhand innerer Monologe, Zitaten aus privaten Korrespondenzen und historischen Forschungsnotizen setzt sich die Erzählstimme mit den eigenen Erinnerungen und den über Generationen gemachten Erfahrungen auseinander. So ist ein Text entstanden , der gegen Binarität als Basis des Nachdenkens anschreibt. Gleichzeitig zeigt Anne Storch die empowernden Spuren anderer Möglichkeiten in der Welt zu leben und wie neu über Sprache, Geschichte und Körper nachgedacht werden kann.
Rezension:
"Der Roman ist ein fantastisch gewobener Teppich, der uns dazu verführt, Schicht um Schicht ineinander verschlungenen und zufällig miteinander verwobenen Bedeutungsfäden nachzuspüren. Durch den brillanten Fluss der Erzählung können wir alle lesend unsere jeweils eigenen Muster weben, und dabei nicht nur ein immer tieferes Verständnis davon erlangen, was vor uns war, sondern auch dem, was wir geworden sind, einen tieferen Sinn zu geben." Nicholas Faraclas, Sprachwissenschaftler und Aktivist