Wettbewerbswidrigkeit der Manipulation durch Plattformdienste. - Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2024 |
Seiten | 227 |
Format | 15,8 x 1,4 x 23,2 cm |
Gewicht | 350 g |
Reihe | Schriften zum Wirtschaftsrecht 354 |
ISBN-10 | 3428191250 |
ISBN-13 | 9783428191253 |
Bestell-Nr | 42819125A |
Die Psychologie zeigt Möglichkeiten auf, menschliche Entscheidungen gezielt zu manipulieren. Vor allem digitale Plattformunternehmen machen hiervon Gebrauch, um ausgewählten Produkten auf nachgelagerten Märkten einen psychologisch begründeten Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die Arbeit untersucht anhand des Europäischen Wettbewerbsrechts, wo hierbei die Grenze zwischen erlaubten Plattformdesigns und wettbewerbswidriger Manipulation verläuft.
Funktionierender Wettbewerb setzt voraus, dass Nachfrageentscheidungen durch Qualität, Innovation oder niedrige Preisen bestimmt werden. Psychologische Untersuchungen zeigen jedoch, dass reale Entscheidungsprozesse auch von anderen Faktoren abhängen: So lassen Menschen sich durch die Umgestaltung von Entscheidungsarchitekturen gezielt beeinflussen. Vor allem Plattformunternehmen setzen solche manipulativen Praktiken ein, um ausgewählten Produkten einen psychologisch begründeten Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Die Arbeit zeigt anhand des Europäischen Wettbewerbsrechts, wo hierbei die Grenze zwischen erlaubten Plattformdesigns und wettbewerbswidriger Manipulation verläuft. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf Manipulationen mit Rankings und Defaults. Hierbei zeigt sich, dass das Unionsrecht einer psychologisch informierten Rechtsanwendung gut zugänglich ist und Instrumente bereithält, um die Manipulation von Nutzerentscheidungen zum Schutz des Wettbewerbs zu begrenzen.< br>
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
1. Manipulation auf digitalen Märkten: Psychologisch wirkende Wettbewerbsbeschränkungen - Besonderes Manipulationspotenzial digitaler Plattformdienste - Manipulation mit Rankings - Manipulation mit Defaults - Ergebnisse
2. Schutzmöglichkeiten im Unionsrecht: Psychologisch informierte Regulierung und Rechtsanwendung - Unionskartellrecht - Digital Markets Act - P2B-VO - Europäisches Lauterkeitsrecht - Europäisches Verbraucherschutzrecht - Ergebnisse
3. Grenzen der Manipulation mit Rankings: Fallbeispiele - Einseitig bestimmte Rankings unter Art. 102 AEUV - Koordinierte Rankings unter Art. 101 AEUV - Rankings im Digital Markets Act - Ergebnisse
4. Grenzen der Manipulation mit Defaults: Fallbeispiele - Einseitig festgelegte Defaults unter Art. 102 AEUV - Koordinierte Defaults unter Art. 101 AEUV - Defaults im Digital Markets Act - Ergebnisse
5. Zusammenfassung
Literatur- und Stichwortverzeichnis
»Anti-competitive Manipulation of End-user Decisions on Digital Platforms«: Psychology shows ways to manipulate or nudge human decisions. Such practices are used in particular on digital platforms to gain competitive advantages on downstream markets. The book explores where to draw the line between innovative platform designs and anti-competitive manipulation in European competition law and platform regulation.