ab Klasse 11
Woyzeck gehört nicht nur zu den meistgelesenen und -gespielten Texten des 19. Jahrhunderts, das Stück löste auch wie kaum ein anderes eine künstlerische Rezeption in Dichtung und Oper des 20. Jahrhunderts aus. Mit Woyzeck, einem der "Geringsten unter den Menschen", wird erstmals der soziale Typus des armen Lohnarbeiters Hauptfigur einer Tragödie. Woyzecks Moral und Handlungsweise werden als bedingt durch die gesellschaftlichen, vor allem materiellen Umstände dargestellt.
Ein ergiebiger Anhang bietet in der vorliegenden Ausgabe Text- und Bildmaterialien und Arbeitsanregungen zur Biografie des Autors, zur Entstehung und Editionslage sowie zur Interpretation des Werkes.
Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren und starb am 19. Februar 1837 in Zürich. Er war das erste von sechs Kindern. Ab 1831 studierte er Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und ab 1833 auch Geschichte und Philosophie in Gießen. Er gründete 1834 die geheime Gesellschaft für Menschenrechte und verfasste zusammen mit Ludwig Weidig, einem führenden Oppositionellen, die Flugschrift Hessischer Landbote . Damit riefen sie die hessische Landbevölkerung zur Revolution gegen die Unterdrückung auf. 1834 siedelte er nach Darmstadt um. In dieser Zeit entstand Dantons Tod . Ein Jahr später floh er nach Straßburg. 1836 wurde ihm die Doktorwürde der Universität Zürich verliehen und er begann seine Lehrtätigkeit als Privatdozent für vergleichende Anatomie. Schon vor seiner Übersiedlung nach Zürich hatte Büchner seine Arbeit am Woyzeck begonnen. Das Werk blieb ein Fragment. Anfang 1837 erkrankte Büchner an Typhus und starb kurz darauf an dieser Krankheit. Volker Frederking, Dr. phil., ist Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Arbeitsschwerpunkte: Literatur- und Mediendidaktik, Medienkulturgeschichte, ästhetische Bildung, empirische Unterrichtsforschung
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