Verlag | Matthes & Seitz Berlin |
Auflage | 2024 |
Seiten | 192 |
Format | 12,5 x 2,0 x 20,5 cm |
Gewicht | 303 g |
ISBN-10 | 3751809627 |
ISBN-13 | 9783751809627 |
Bestell-Nr | 75180962A |
Zugunruhe, das ist die Rastlosigkeit von Vögeln im Vorfeld ihrer Migration, die nächtliche Sehnsucht, das Gefühl, dem Lockruf der Ferne kaum noch widerstehen zu können - was im Umkehrschluss heißt: Nichts hält mehr an diesem Ort, der zusehends unwirtlich wird. Und unwirtlich, geradezu verloren erscheint dem Protagonisten in Levin Westermanns Debütroman die Welt - und was die Menschen in ihrem Fortschrittssturm daraus gemacht haben. Flankiert von Katastrophenmeldungen, von Berichten über Pandemie und Klimakrise, von Weltraumkolonialisierungsträumen, streift er durch Landschaften der Schweiz und Deutschlands, vorbei an Raketenstationen und misstrauischen Blicken, und protokolliert die ungezügelte Zerstörungswut der Menschen, einer Spezies außer Rand und Band, die vergessen hat, dass sie nicht allein ist auf diesem Planeten, dass sie umgeben ist von Leben, und die allen Warnungen zum Trotz nicht aufhört, jenen Sturm noch weiter anzufachen. So erweist sich die Unruhe letztlich als Ausdruck der Verfallsgeschichte von Natur und Kultur, die Westermann am Kipppunkt einzufangen weiß, als ein Aufbegehren im Angesicht des drohenden Untergangs.
Rezension:
»Mit zornig-zartem Blick erzählt er von der Erde als einem Ort voller Schlafender, die auf den Abgrund zusteuern und dabei alles mit sich zu reißen drohen. Ihr setzt er die schneidend helle Kraft seiner Sprache entgegen - auf dass wir aus dem Schlummer schrecken, um endlich klar zu sehen, uns endlich einzugestehen, was geschieht.« - Buchhandlung Schwarz Michael Schwarz Buchhandlung Schwarz 20241106