Wir sind Klassiker! Große Hörspiele der Weltliteratur
Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In Zeiten großer politischer Umbrüche kämpft der verheiratete Arzt und Dichter Jurij Schiwago nicht nur um sein Leben und das seiner Familie - auch seine Ideale werden in Frage gestellt, als er sich an der Front in die faszinierende Krankenschwester Lara Antipowa verliebt. Doch so wie Krieg und Revolution die beiden zusammengeführt haben, reißen sie sie auch wieder auseinander ...
Boris Pasternak schrieb mit seinem Aufsehen erregenden Roman ein kluges Panorama der russischen Revolutionszeit. In dem großartigen Hörspiel von 1958 erwecken über dreißig hochkarätige Sprecher die Bilder um Jurij Schiwago und Lara in den Wirren der Oktoberrevolution zum Leben.
Produktion: WDR/NDR/SWF/RIAS Berlin 1958
Hörspiel mit Gert Westphal, Ludwig Cremer, Joana Maria Gorvin, Bernhard Minetti
1 MP3-CD, 4h 16min
Pasternak, Boris LeonidowitschBoris Pasternak, 1890 in Moskau geboren, hatte als Sohn eines Malers und einer Pianistin schon früh Kontakt zu Künstlerkreisen und lernte in seinem Elternhaus u. a. Lew Tolstoi und Rainer Maria Rilke kennen. Während seines Philosophiestudium, das ihn auch nach Deutschland führte, begann er Gedichte zu schreiben. Sein erster Lyrikband »Zwilling in Wolken« erschien 1914, in den Jahren darauf folgten Prosaveröffentlichungen. Unter dem Eindruck ideologischer Indoktrinierung und politischer Verfolgung während des Sowjetregimes verfasste er seinen berühmten Roman »Doktor Schiwago«, der 1958 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet und 1965 verfilmt wurde. Boris Pasternak starb 1960 in der Nähe von Moskau. Gert Westphal wurde 1920 in Dresden als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Dresdner Konservatorium erhielt er 1945 sein erstes Engagement an den Bremer Kammerspielen, nebenbei begann er bei Radio Bremen als Hörspielsprecher zu arbeiten. Bereits 1948 avancierte er zum Oberspielleiter und Chef der Hörspielabteilung von Radio Bremen.1953 wechselte Gert Westphal zum Südwestfunk in Baden-Baden, wo er bis 1959 die Hörspielabteilung leitete und zeitweilig auch Chefregisseur der Fernsehspielabteilung war. Zum Theater kehrte er 1960 als Ensemblemitglied des Züricher Schauspielhauses zurück, dem er bis 1980 angehörte. Seitdem war er freiberuflich als Schauspieler und Regisseur tätig, vor allem aber als Rezitator auf der Bühne und im Rundfunk, auf Schallplatte und CD.Im Jahr 1984 bezeichnete ihn die ZEIT als »König der Vorleser« und qualifizierte seine Vortragskunst als virtuose Inszenierung eines »akustischen Ein-Mann-Theaters«. Er verstarb 2002 in Zürich. Ludwig Cremer, geboren 1909 in Duisburg. Nach einer Hörfunkausbildung bei der BBC in London war er als Hörspielleiter beim NWDR in Hamburg tätig. Für den WDR inszenierte er große Hörstücke, wie »Draußen vor der Tür« von Wolfgang Borchert, »Biedermann und die Brandstifter« von Max Frisch und Heinrich Manns »Der Untertan« aus dem Jahr 1971, der mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet wurde. In den 60er und 70er Jahren war Ludwig Cremer einer der meistbeschäftigten Fernsehregisseure, der u. a. mit »Die chinesische Mauer« von Max Frisch die dramaturgische Geschichte des Fernsehens geprägt hat. 1982 starb er nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren.
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