Spektrum Spezial - Technik für die Sicherheit - Was uns gefährdet, was uns schützt
Verlag | Spektrum der Wissenschaft |
Auflage | 2023 |
Format | 20,8 x 0,5 x 27,6 cm |
Gewicht | 220 g |
Artikeltyp | Sonstiges |
Reihe | Spektrum Spezial - Physik, Mathematik, Technik 3/2023 |
ISBN-10 | 3958927491 |
EAN | 9783958927490 |
Bestell-Nr | 95892749A |
Seit jeher entscheidet Technik über Krieg und Frieden. Doch in einer Welt mit immer komplexeren Algorithmen und Maschinen werden auch die Gefahren zunehmend vielfältiger und deren Abwehr komplizierter. Computernetzwerke, Satellitenkommunikation, autonome Waffen, digitale Desin-formation sind hier nur einige Bereiche. Die Ausgabe erläutert, welche Entwicklungen die fragile Ordnung unserer Welt gefährden und welche sie robuster machen.
Leseprobe:
Die Arbeit in der »Spektrum«-Redaktion macht unter anderem deswegen so viel Spaß, weil wir ständig mit genialen Erkenntnissen und spannenden Entdeckungen zu tun haben. Doch leider sehen wir häufig außerdem die andere Seite der Medaille. Denn Erfindungen mehren nicht nur Wissen und Wohlstand, sondern wirken mitunter zerstörerisch. So geraten die Errungenschaften der Moderne vielfältig durch sich selbst in Gefahr: In einem fortwährenden Wettstreit bedienen sich Angreifer komplexer Maschinen und Algorithmen, um andere zu übervorteilen. Oder gar um zu töten. Autonome Waffensysteme machen auf Schlachtfeldern die körperliche Anwesenheit allmählich obsolet, zumindest für die technisch überlegene Seite. Zu hoffen ist, dass die Weltgemeinschaft das wechselseitige Aufrüsten bis hin zur Eskalation in einem »Schlagabtausch in Maschinengeschwindigkeit« noch verhindern kann. Das Computerzeitalter, so sehr es die Welt zusammengebracht und alltägliche Aufgaben erleichtert hat, macht unsere Zivili sation gleichsam stärker verwundbar. Das gilt nicht nur im Fall von Kriegen, sondern betrifft das gesamte technologische Fundament. Netzwerke - ob man mit ihrer Hilfe nun Informationen oder Marschflugkörper auf die andere Seite des Globus befördert - funktionieren zuverlässig dank kryptografischer Standards. Diese vermeintlich sicheren Zugangsbeschränkungen werden möglicherweise schon in wenigen Jahren durch Quantencomputer ausgehebelt. Neue Verfahren müssen her, bevor die digitalen Kanäle mitsamt unserer sensibelsten Geheimnisse offen liegen Zuletzt macht der Schutz unserer zivilisatorischen Errungenschaften sogar einen Blick über die Erde hinaus nötig. Denn längst hat die Menschheit ihre technologische Einflusssphäre mitsamt aller Verletzlichkeiten bis in den Orbit erweitert. Satelliten zur Kommunikation, Erdüberwachung und Navigation vereinfachen etliche Aspekte unseres Lebens, sind allerdings leichte Ziele. Überdies hat unser Streben ins All eine ganz besonders hoffnungsvolle Seite. Die Raumfahrt rüstet uns dafür, eine Katastrophe von apokalyptischem Ausmaß abzuwenden, nämlich den Einschlag eines Asteroiden auf Kollisionskurs. Solch ein Ereignis ist äußerst unwahrscheinlich, wäre aber verheerend, wie ein Blick in die Erdgeschichte zeigt. Insofern könnte die Technik uns retten, wo jede andere Spezies den Launen des Kosmos hilflos ausgeliefert wäre. Sofern uns bis dahin unsere hausgemachten Probleme noch nicht zum Verhängnis geworden sind. Verhalten zuversichlich in die Zukunft blickend, Ihr Mike Zeitz, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.