Briefe: 1913-1931
Verlag | S. FISCHER |
Auflage | 1984 |
Seiten | 1196 |
Format | 20,5 cm |
Gewicht | 890 g |
ISBN-10 | 3100735307 |
ISBN-13 | 9783100735300 |
Bestell-Nr | 10073530M |
Der zweite, abschließende Band einer bedeutenden Briefausgabe, die eine Lebensbahn zeichnet und ein Charakterbild: Zu Recht durfte das Jahr 1912 als Zäsur in Arthur Schnitzlers Biographie angesehen werden. Seine letzten neunzehn Jahre sind erfüllt von Schwierigkeiten und Ärgernissen, Sorgen, Nöten und Leiden, doch auch von Bewäh-rungen und Bestätigungen - des Wesens, des Werkes. Schnitzlers Briefe geben wie seine Tagebücher Aufschluß über seine Existenz und sein Schaffen, seine Beziehungen und seine Einsamkeit, seine Zivilcourage, seine künstlerische Gesinnung, seine Menschlichkeit. Die Zeiten ändern sich mehr als er selber. Er bleibt sich treu. Aber empfindlich beachtet er, was in seinen Tagen geschieht und sich wandelt. Die Briefe sind Spiegelungen, Reaktionen, unerschrockene Stellungnahmen und Klärungen. Krieg. Krise und Scheidung der Ehe. Neue, nicht unerschütterte Gemeinsamkeiten bis zur späten, anmutigen und ergreifenden Korrespondenz mit Suzanne Clauser. Verhandlungen, durchaus nicht spannungsfrei, mit dem Verleger, mit Theatern und Schauspielern (z. B. Elisabeth Bergner). Reisen. Das schöne Vater-Sohn-Verhältnis zwischen ihm und Heinrich, die Vater- oder Tochtertragödie: der Selbstmord der noch nicht neunzehnjäh-rigen Lili. Die tiefe, anhaltende Trauer um Hofmannsthal. Der humane Begriff vom Krieg, vom Frieden. Nicht zuletzt, vielmehr immer wieder: Politik, österreichische, deutsche. Das Glaubensbekenntnis des Ungläubigen, der sein Judentum nie verleugnet.
Diese Briefe, zugleich spontan und wohlerwogen, sind geschrieben mit Bedacht auf den Adressaten, nicht auf spätere Publikation. Doch sie sprechen eindringlich zur Nachwelt, zum heutigen Leser.