Verlag | Kampa Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 192 |
Format | 11,9 x 1,9 x 20,0 cm |
Gewicht | 244 g |
ISBN-10 | 3311100476 |
ISBN-13 | 9783311100478 |
Bestell-Nr | 31110047A |
In seiner Gemeinde ist der Bichel ein angesehener Mann. Er gilt als ruhig und zurückhaltend, ist immer freundlich. Und er kann erzählen. Ein Menschenfänger. Was niemand weiß: Er hat mindestens zwei Frauen ermordet, ihre Leichen verscharrt.
Klappentext:
Gemeinhin glauben die Leute, was der Bichel sagt. Er redet wie ein gelehrter Mann, wie ein Pfarrer oder ein studierter Doktor, und ist doch nur ein einfacher Viehhändler. Aber der Bichel kann erzählen. Diese Gabe ist nicht jedem gegeben. Der Bichel versteht es, die Leute in seinen Bann zu ziehen. Einen magischen Spiegel soll der Bichel besitzen, so hört man. Darin könne man geliebte Menschen sehen. Und der Spiegel verfüge über prophetische Kräfte, sage einem die Zukunft voraus. Nur über den Erdspiegel sprechen dürfe man nicht. Schlechte Gedanken reichten, um ihn zu zerstören. Und noch viel Schlimmeres könnten Zweifel und Unglauben anrichten! Seine Kritiker schimpfen den Bichel einen Menschenfänger, doch die meisten glauben ihm, wollen ihm glauben, dass sie ein besseres, ein leichteres Leben verdient haben. Die meisten - das sind junge Mädchen, hübsche und fleißige Töchter armer Tagelöhner. Sie mögen naiv und leichtgläubig sein, aber sie haben Träume. Bis eine nach der anderen plöt zlich verschwindet ...
Leseprobe:
»Als der Bichel sie hereinließ, war es genauso, wie er es ihr gesagt hatte. Die Fenster waren abgehängt. Mit dem Zeigefinger vor seinem Mund deutete er ihr, dass sie still sein solle. Der Zauber vertrage keinen Lärm und keine Hetze. Katharina versuchte, ihre Anspannung zu unterdrücken. Das Licht war so schwach, es reichte nicht einmal aus, um den kleinen Tisch zu erhellen. Dennoch konnte Katharina erkennen, dass dort unter einem Tuch verborgen etwas lag. Es musste der Erdspiegel sein. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Der Bichel stand ganz nah neben ihr. Wenn er sprach, war Katharina, als könne sie seinen Atem im Nacken spüren ...«