Kurz nach dem Ersten Weltkrieg im russisch-finnischen Grenzgebiet: Der finnische Lehrer Stenka wird nach dem politischen Umsturz von der Revolutionsregierung verfolgt. Er versucht, in die Anonymität des Untergrunds abzutauchen, aber seine Tarnungsmanöver werden durchschaut. Die Erfahrung totalitärer Herrschaft und die Flucht politisch Verfolgter - zwei Themen, die schon den jungen Lenz beschäftigten.
Inhaltsverzeichnis:
CoverTitelseiteWidmungErstes Kapitel IrreführungZweites Kapitel FlugversuchDrittes Kapitel PetruchaViertes Kapitel Logik auf StrohFünftes Kapitel TräumereiSechstes Kapitel Grüner SchnapsSiebentes Kapitel ÜberraschungenAchtes Kapitel AxtschlägeNeuntes Kapitel ResultateZehntes Kapitel Höchste ZeitAnhangÜber Siegfried LenzImpressum
Rezension:
»Wie Figuren sich bewegen, auf andere reagieren, wie in einem Raum ein Klimawechsel entsteht, wenn eine neue Person hinzukommt, das beschreibt Lenz mit großer Präzision, ohne zu sehr mit dem Zeigefinger darauf zu deuten.« Jochen Schimmang FAZ 20161205
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Mit den masurischen Geschichten So zärtlich war Suleyken hatte er 1955 seinen ersten großen Erfolg. Sein Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (z.B. Der Mann im Strom, 1957, oder Brot und Spiele, 1959) und mit dem Nationalssozialismus bzw. seiner Aufarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde der 1968 erschienene Roman Deutschstunde. Bis heute ist die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, eine bestechende Entlarvung eines pervertierten Pflichtgefühls. Das Buch wurde verfilmt, avancierte zur Pflichtlektüre an Schulen und war in ternational ein großer Erfolg. Der Deutschstunde folgten viele weitere große Romane (Das Vorbild, 1973, Heimatmuseum, 1978, Der Verlust, 1981, Exerzierplatz, 1985, Die Auflehnung, 1994, Landesbühne, 2009), welche Siegfried Lenz neben Schriftstellern wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren machte. Sein zweiter Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016 und wurde ein großer Erfolg. Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009.
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