Lange-Müller, Die Letzten - Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei. Ausgezeichnet mit dem Preis der SWR-Bestenliste 2001
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Auflage | 2000 |
Seiten | 135 |
Format | 19,5 cm |
Gewicht | 221 g |
ISBN-10 | 3462029290 |
ISBN-13 | 9783462029291 |
Bestell-Nr | 46202929M |
"Der Holzwurm tickt schon lange im Gebälk."
Eine Frau und drei Männer am Rande der Gesellschaft, tickende Zeitbomben in Menschengestalt, bilden die Belegschaft von Udo Posbichs privater Druckerei im Ostberlin der 70er Jahre. Der erste Roman der Berliner Schriftstellerin Katja Lange-Müller ist ein Meisterwerk des lakonischen Humors und der sprachlichen Präzision.
Klappentext:
"Der Holzwurm tickt schon lange im Gebälk." Wohl niemand, der diese Geschichte gelesen hat, wird so schnell das Panoptikum von Originalen, das Quartett der umwerfenden Verlierer-Typen vergessen, die in den späten siebziger Jahren die Belegschaft von Udo Posbichs privatem Satz- und Druckereibetrieb in Ostberlin bildeten: Die ewig liebeskranke Püppi, die als linkshändige Setzerin vollständig neben der Spur fährt und ihre Sehnsucht nach Glück schließlich auf eine Topfpflanze projiziert, ein schizophrener Drucker mit reichlich düsterer Vergangenheit, dessen Gesprächspartner Geräte und Maschinen sind, oder ein Kollege, in dessen Lende einst sein parasitärer Zwillingsbruder steckte... In einer virtuosen Sprache und mit einem einzigartigen Humor, durch den sie der Verzweiflung in der Welt Satz für Satz Paroli bietet, erzählt Katja Lange-Müller eine Geschichte vom Ende - vom Ende eines Berufsstandes und einer Technologie, vom Ende der Schrift und einer sozialen Klasse. Und schließlich wird es die Geschichte einer sagenhaften subversiven Aktion, die hier auf keinen Fall verraten werden darf...
Rezension:
"Katja Lange-Müller gelingt etwas, das mir als Vorhaben aussichtslos erschienen wäre: Ohne Überzeichnungen oder Leidensmiene, dafür mit Genauigkeit und mit Teilnahme von einem vergangenem Beruf und Milieu zu erzählen und die Leser zwischen Lachen und Gänse-haut im Gleichgewicht zu halten. Scheinbar beiläufig entfalten sich dabei Bilder und Metaphern, die selbstredend für das Heute Gültigkeit besitzen und die mich etwas wissender, etwas gelassener, etwas heiterer aus der Lektüre zurückkehren ließen."(Ingo Schulze)