Odéonia, Paris - Eine Liebe, zwei Buchhändlerinnen und die Welt der Bücherfreunde. Roman
Verlag | Helmer |
Auflage | 2016 |
Seiten | 198 |
Format | 13,0 x 21,1 x 1,9 cm |
Gewicht | 322 g |
ISBN-10 | 3897413922 |
ISBN-13 | 9783897413924 |
Bestell-Nr | 89741392M |
Paris, 1917. Im Herzen der Stadt begegnen sich zwei Buchhändlerinnen: Sylvia Beach und Adrienne Monnier. Fast 40 Jahre lang wird das Paar in der Rue l`Odéon seine Buchläden betreiben, Sylvia Shakespeare & Company, Adrienne schräg gegenüber das La Maison des Amis des Livres. Ihr Straßenzug, von Adrienne Monnier "Odéonia" getauft, wird zum Treffpunkt einer regen Literaturszene, in der neben amerikanerischen Autorinnen und Intellektuellen wie Djuna Barnes, Gertrude Stein oder Nathalie Barney auch angehende Schriftsteller verkehren wie etwa Ernest Hemingway und Thornton Wilder. An der Rive gauche entsteht eine Gemeinschaft aus Menschen, die als "Lost Generation" schreibend die Alte Welt verändert, von den Goldenen Zwanzigern über die Weltwirtschaftskrise, dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur Nachkriegszeit. Sylvia Beach verlegt schließlich James Joyce's "Ulysses" - ihre mutige Tat wird zum grandiosen Erfolg, aber auch zur größten Belastungsprobe für die Beziehung der beiden Frauen. Vened a Mühlenbrink erzählt erstmals in einem Roman die facettenreiche Geschichte dieses Paares anhand der historischen Fakten.
Leseprobe:
Am Tage der Eröffnung des Buchladens kicherten sie mit vorgehaltener Hand hinter dem Fenstervorhang. Niemand traute sich der eintretenden ersten Kundin das Buch in ihrer Hand zu verkaufen. Mit 75 Centimes in der Kasse verkündete Adrienne abends ihren ersten Umsatz. Das mussten sie gemeinsam feiern! Und es musste die »Brasserie Lipp« sein, mit ihren Keramikkacheln in gelb, blau und grün, auf denen Papageien und Kraniche durchbunte Blumen flogen. Wer sich gleich vorne im Eingangsbereich vom bestechlichen Ober Bernhard einen Tisch erschlich, konnte sehen, ob wichtige Menschen durch die Drehtür flanierten. Adrienne sah sich in einem der vielen Spiegel auf der ledergepolsterten Bank sitzen. Käme jetzt einer dieser mittellosen Maler aus dem »Bateau-Lavoir« vorbei, sie ließe dieses Bild in einer Kohleskizze festhalten, um es später in Öl malen zu lassen. Die 75 Centimes reichten gerade einmal für zwei elsässische Biere, an denen sie den ganzen Abend nippten.