Tagebuch bei Nacht geschrieben - Ausgew. u. aus d. Poln. v. Nina Kozlowski
Verlag | Hanser |
Auflage | 2000 |
Seiten | 479 |
Format | 21 cm |
Gewicht | 630 g |
ISBN-10 | 3446198458 |
ISBN-13 | 9783446198456 |
Bestell-Nr | 44619845M |
1971 begann Gustaw Herling sein "Tagebuch bei Nacht" im Exil in Neapel. Es wird hier in einer repräsentativen Auswahl aus den Jahren 1984 bis 1995 vorgestellt, beginnend mit dem Orwell-Jahr bis zu Herlings Trennung von der 'Kultura'. Er reflektiert darin die großen Probleme seiner Zeit, die politische und kulturelle Entwicklung in Polen und Russland ebenso wie in Westeuropa. Ein Hauptinteresse gilt der Entstehung des Totalitarismus in Politik und Kunst, der Frage nach dem Bösen, seiner Banalität oder Dämonisierung. Aber er besucht auch die schönsten und abgelegensten Kirchen in Neapel und berichtet über Ausstellungsbesuche oder Lektüreerfahrungen, vor allem über Tschechow und Kafka. Damit wird die ganze Vielfalt seines Denkens und Schreibens zugänglich, denn die Tagebücher gelten als sein Hauptwerk.
Rezension:
"Der Schreiber in 'krächzender Katastrophenstimmung' zeigt der Welt, was Ideologien angerichtet haben. Die Tagebücher sind ein Dokument des schrecklichen 20. Jahrhunderts. Gustaw Herling sieht keinen Grund, es schönzureden. Nüchterner, beunruhigender und eindringlicher kann nächtlicher Geschichtsunterricht nicht sein." Verena Auffermann, Die Zeit, 29.06.00 "Gustav Herlings Erzählungen gehören zu dem Subtilsten und Schönsten, was in den vergangenen Jahren erschienen ist. Lesenwert ist das Buch wegen Herlings politischer Einsichten, wegen seiner eingestreuten Erzählungen und auch wegen der liebevollen Schilderungen Italiens und der italienischen Malerei. Wenn sich Herling aber auf die Suche nach dem Bösen selbst macht und dabei Gott und Teufel in ihren Verkleidungen begegnet - dann ist dieses Buch auch große Literatur." Peter Michalzik, Kultur Spiegel, 05/2000 "Das grandiose Hauptwerk des Schriftstellers Gustav Herling." Süddeutsche Zeitung, 08./09.04.2000 "...ein Meisterwerk des Deskription wie der Analyse." Andreas Breitenstein, Neue Züricher Zeitung, 10./11.02.01