Ein besetztes Land im Zweiten Weltkrieg. Der Winter will kein Ende nehmen. Frank wächst als Sohn einer Prostituierten auf. Der 18-Jährige ist ein Kind seiner Zeit, geprägt von Täuschung und Verrat, nach Erfahrungen hungernd. Aus reiner Langeweile wird er zum Mörder. Als er schließlich begreift, was er getan hat, und mit sich selbst ins Gericht geht, ist es zu spät. Ein großer, unerbittlicher Roman über die Frage, wie das Böse in die Welt kommt. Meisterlich entwirft Simenon eine Welt, in der die Regeln des menschlichen Miteinanders außer Kraft gesetzt sind, und deutet zugleich eine besondere Liebesgeschichte an.Ungekürzte Lesung mit Sebastian Rudolph6 CDs | ca. 7 h 46 min
Rezension:
»Ein Meisterwerk. So noir, dass Chandler daneben beige wirkt.« The Independent
Georges Simenon (_ 13. Februar 1903 in Lüttich 4. September 1989 in Lausanne) gilt als der »meistgelesene, meistübersetzte, meistverfilmte, in einem Wort: der erfolgreichste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts« (Die Zeit). Er begann nach abgebrochener Buchhändlerlehre als Lokalreporter zu arbeiten. Nach seiner Zeit in Paris als Privatsekretär eines Marquis wohnte er auf seinem Boot, mit dem er bis nach Lappland fuhr, Reiseberichte und erste Maigret-Romane verfassend. Schaffenswut und viele Ortswechsel bestimmten 30 Jahre lang sein Leben, bis er sich schließlich am Genfersee niederließ. Das bedeutende Werk des manischen Schreibers umfasst 75 Maigret-Romane, 117 weitere Romane und über 150 Erzählungen. Die Romane ohne Maigret, die »romans durs«, wurden zu Unrecht lange vernachlässigt, vom Ruhm und Erfolg der Maigret-Romane überschattet. Mit seinem schnörkellosen Stil und seiner Sensibilität für Atmosphäre gewann Simenon zahlreiche berühmte Bewunderer, darunter Win ston Churchill, Walter Benjamin, Jean-Luc Bannalec und Ferdinand von Schirach. Sebastian Rudolph, 1968 geboren, führten Engagements u. a. nach Basel, Zürich, Berlin und Wien. Er war lange festes Ensemblemitglied am Thalia Theater Hamburg, 2012 wurde er von »Theater heute« zum »Schauspieler des Jahres« gekürt. Seit 2019 ist er am Schauspielhaus Zürich. Auch auf der Leinwand ist er regelmäßig zu sehen, z. B. in »Die Spiegel-Affäre« und in der Netflix-Serie »Dark«. Für DAV hat er u. a. »Die Erfindung des Countdowns« von Daniel Mellem eingelesen.
Autorenporträt schließen