Ein Wandtelefon und ein Koffer voller Erinnerungen
August Zirner und Ana Zirner beginnen etwa zeitgleich damit, sich für die Geschichten ihrer Großmütter zu interessieren. Beide empfinden eine zaghafte »Jewish Identity«, hinterfragen diese jedoch kritisch: Nutzen wir sie aus, um ein »reines Familiengewissen« vertreten zu können? Und was kann uns noch gegeben werden von den starken Frauen, die uns vorangegangen sind? Sie blicken nach Wien, in die Zeit zwischen den Weltkriegen. Ella Zirner-Zwieback leitet das noble Modekaufhaus »Maison Zwieback« in der Kärntnerstraße. Sie gilt als Grand Dame des Wiener Großbürgertums. In Wien lebt auch das Mädchen Laura Wärndorfer. Die Stoffe der Spinnerei von Lauras Vater werden in Ellas Kaufhaus verarbeitet. Die beiden Damen begegnen sich jedoch erst viel später, im Jahr 1942 in New York. Laura hat Ellas Sohn Ludwig geheiratet. Beide hatten aufgrund ihrer jüdischen Familien emigrieren müssen. Bei ihren Recherchen stellen Ana und Augu st fest, dass es einzig die Bilder in ihren Köpfen sind, denen sie Glauben schenken können. Und so beginnen sie, die Welten ihrer Großmütter mit Fantasie zum Leben zu erwecken. Bis schließlich Laura und Ella selbst zu sprechen beginnen ...
Der bekannte Schauspieler und seine Tochter erzählen eine bewegende Familiengeschichte über drei Generationen, eine Geschichte von Flucht, Entwurzelung und Überleben, eine Geschichte über jüdische Identität und das Schweigen darüber.
Ana Zirner, Jahrgang 1983, war bis 2017 als Film- und Theaterregisseurin sowie als Kulturmanagerin und Kuratorin tätig. Sie wirkte in der Leitung internationaler Theaterfestivals mit und realisierte mit ihrem Kollektiv »satellit produktion« erfolgreich politisch dokumentarische Tanztheater-Produktionen. Heute ist sie Autorin, Bergsportlerin und Bergwanderführerin. So überquerte sie etwa im Alleingang die Alpen von Ost nach West und berichtete davon in ihrem ersten Buch »Alpensolo«.In ihrem zuletzt erschienenen Band »Rivertime« erzählt sie packend von ihrer 90-tägigen Reise am Colorado River. Ana Zirner hält zahlreiche Vorträge zu ihren Reisen sowie dem nachhaltigen Leben unterwegs und engagiert sich für Klimaschutz. August Zirner, geboren 1956 in Illinois, USA, als einziges Kind österreichischer Emigranten jüdischer Herkunft, ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Bühnen- und Filmschauspieler. Seit 1973 lebt er in Europa, besitzt aber bis heute die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. In Wien besuchte er das Max-Reinhardt-Seminar, später folgten Engagements in Hannover, Wiesbaden, Wien sowie an den Münchner Kammerspielen. Außerdem wirkte er in über 140 Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter zahlreiche Kinofilme wie das Oscar-gekrönte KZ-Drama »Die Fälscher«. Für den Film »Wut« wurde ihm 2006 der Grimme-Preis verliehen. Seit 2010 tritt August Zirner neben seiner Bühnen- und Filmtätigkeit verstärkt auch als Jazzflötist mit diversen sprachmusikalischen Programmen auf. Ana Zirner, Jahrgang 1983, war bis 2017 als Film- und Theaterregisseurin sowie als Kulturmanagerin und Kuratorin tätig. Sie wirkte in der Leitung internationaler Theaterfestivals mit und realisierte mit ihrem Kollektiv »satellit produktion« erfolgreich politisch dokumentarische Tanztheater-Produktionen. Heute ist sie Autorin, Bergsportlerin und Bergwanderführerin. So überquerte sie etwa im Alleingang die Alpen von Ost nach West und berichtete davon in ihrem ersten Buch »Alpensolo«.In ihrem zuletzt erschienenen Band »Rivertime« erzählt sie packend von ihrer 90-tägigen Reise am Colorado River. Ana Zirner hält zahlreiche Vorträge zu ihren Reisen sowie dem nachhaltigen Leben unterwegs und engagiert sich für Klimaschutz.
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